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Zinsentscheid Wir erwarten eine weniger restriktive Geldpolitik

Pressekonferenz der EZB
Pressekonferenz der EZB: Die Notenbank hebt ihren Leitzins um 25 Basispunkte an – ein kleinerer Zinsschritt als bisher gewohnt. | Foto: Imago Images / Political-Moments

Aus der Pressekonferenz der EZB geht klar hervor, dass die Notenbank weiter an ihrer Strategie festhält, die Straffung der Geldpolitik nicht so bald aufgeben wird und die Leitzinsen so lange hochhalten wird, bis das Inflationsziel von 2 Prozent erreicht ist. Nichtsdestotrotz hat die EZB ihre kleinste Zinserhöhung seit der Bekämpfung der Inflation vorgenommen und entspricht damit den Markterwartungen einer Anhebung um 25 Basispunkte.

Der OIS-Spread für die Eurozone – ein Messwert, zu dem sich europäische Banken untereinander Geld leihen – signalisiert nun eine weitere Anhebung um insgesamt 50 Basispunkte bis Oktober 2023 auf einen Endsatz von 3,54 Prozent, der etwas niedriger ist als der implizite Satz von 3,63 Prozent vor der Ankündigung. Die erste Marktreaktion signalisierte dies auch durch einen Rückgang der Rendite 2-jähriger deutscher Bundesanleihen und einen leichten Abverkauf des Euros gegenüber dem US-Dollar.
Die Verzögerungseffekte und die Stärke der Auswirkungen auf die Realwirtschaft bleiben ungewiss. Unsere Meinung deckt sich mit der Markterwartung einer weiteren Zinserhöhung um 50 Basispunkte bis Oktober 2023. Wir gehen davon aus, dass künftige geldpolitische Entscheidungen stark von den anstehenden Daten des Verbraucherpreisindex und den Bedingungen für die Kreditverknappung abhängen werden.

EZB folgt der Fed 

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Auch die US-Notenbank Fed hat am vergangenen Mittwoch ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die Entscheidung der US-Notenbank impliziert eine bevorstehende Pause der Zinsanhebungen. Die Märkte hatten mit so einer Entscheidung gerechnet. Eine künftig weniger restriktive Geldpolitik ist nun auch von der EZB zu erwarten. 

In den USA steht weiterhin die Frage im Vordergrund, ob die Bankenkrise überwunden ist. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Fed weiterhin alle bisherigen Straffungsmaßnahmen in Betracht ziehen wird, um eine Krise abzuwenden. Dies signalisiert eine mögliche Verlagerung hin zu einem vorsichtigeren Ansatz, da die Fed weiterhin auf ihre Inflations- und Beschäftigungsziele hinarbeitet.

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