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Wir haben Post: Credit Suisse findet Gold zu billig

Der Goldpreis musste im April den stärksten Ausverkauf der letzten Jahre hinnehmen und brach in nur zwei Handelstagen um über 12 Prozent ein. Diese Preisbewegung wirkt sich auf den Ausblick aus. Der genaue Grund für die Korrektur ist schwer zu benennen, denn es gab einige ungünstige Meldungen, darunter Berichte über mögliche Goldreservenverkäufe der zyprischen Zentralbank, wodurch die ersten Verkäufe ausgelöst wurden.

Als die wichtige technische Unterstützungsmarke von 1.520 Dollar durchbrochen wurde, beschleunigten sich die Verkäufe. Doch auch nach dem Rückgang erscheint der fundamentale Ausblick ausgewogen. In den meisten Ländern liegen eine expansive Geldpolitik und negative Zinsen vor, was positiv auf den Goldpreis wirkt. Gleichzeitig verlangsamt sich jedoch die Inflation, was für Belastung sorgt.

Angesichts negativer Investmentflüsse und einer unterstützenden Geldpolitik halten wir aktuell eine neutrale fundamentale Einschätzung für angemessen. Die technischen Indikatoren fallen dagegen eindeutig negativ aus. Der längerfristige Trend hat nach unten gedreht. Dies ist insofern bedeutend, als bei einem Abwärtstrend die Standardbewegung des Preises nach unten gerichtet ist, wenn überzeugende Fundamentalfaktoren fehlen.

Angesichts des lediglich neutralen fundamentalen Umfelds erkennen wir weitere Risiken. Allerdings dürfte eine etwaige erneute Preisabschwächung begrenzt bleiben. Laut unserem Fair-Value-Modell ist Gold derzeit unterbewertet. Eine solche starke Abweichung vom Fair Value hält üblicherweise nur kurzfristig an. Aufgrund des negativen Trends und der nur neutralen Fundamentalfaktoren machen wir auf Ein-bis-sechs-Monats-Sicht Abwärtsrisiken aus. Auf Sechs-bis-zwölf-Monats-Sicht ist dagegen die Bewertung wichtiger und könnte den negativen Trend etwas ausgleichen. Wir schätzen Gold für den Ein-Jahres-Zeitraum neutral ein und erwarten einen Preis von 1.450 Dollar.


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