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Aktualisiert am 02.01.2013 - 15:32 UhrLesedauer: 4 Minuten

„Wir schaffen 35 Prozent weniger Volatilität als der Index“

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Aber wie hedgt ein Future?

Narboni:
Stellen Sie sich vor, Sie halten eine deutsche Aktie und wollen sich absichern. Das geht, indem Sie einen Future darauf kaufen, dass der Dax bis Jahresende zum Beispiel um 10 Prozent fällt. Fällt der Dax dann tatsächlich, gewinnt Ihr Future. Gleichzeitig verliert aber eventuell Ihre Aktie. Verliert sie genauso viel wie der Dax, dann kommen Sie bei plus/minus null raus. Fällt die Aktie weniger als der Dax, dann machen Sie Gewinn. Und so funktioniert das in unserem Portfolio auch. Unser Hedging-Portfolio deckt nur das Aktienmarktrisiko ab, nicht das Risiko jeder einzelnen Aktie und den von uns beabsichtigten langfristig positiven Effekt durch das Stockpicking, also das Alpha der Aktie.

Wann entscheiden Sie, wann gehedgt werden muss?


Narboni: Wir schauen auf die Volatilität. Steigt die Unruhe im Markt und damit die Gefahr von Kursverlusten, steigt in der Regel auch die Volatilität stark. Wenn die Volatilität bei bis zu 10 Prozent liegt, gehen wir davon aus, dass die Welt in Ordnung ist. Hier ist unser Portfolio noch gar nicht abgesichert. Bei einer Volatilität von über 30 Prozent ist viel Unruhe im Markt, und die Absicherung unseres Portfolios erreicht die maximale Absicherung von 80 Prozent.

Dazwischen gilt: Für jeden Prozentpunkt, den die Volatilität ab der Marke von 10 Prozent steigt, steigt die Absicherung des Portfolios linear um 4 Prozent. Kunden und Berater können also jederzeit nachvollziehen, wie hoch das Maß der Absicherung gerade ist. Dafür reicht ein Blick ins Internet auf den frei zugänglichen Volatilitätsindex, der aktuell etwa einen Wert von rund 15 Prozent erreicht – 5 Prozent über der 10-Prozent-Marke mal 4 Prozent sind ungefähr 20 Prozent Absicherung.

Wie sieht es mit der Volatilität im Vergleich zum Magellan aus?

Narboni:
Im zehnjährigen Backtest lag die Volatilität der gehedgten Variante nie über 15 Prozent. Das wollen wir auch in Zukunft erreichen. Im Vergleich zum Magellan waren das 20 Prozent weniger, im Vergleich zum MSCI Emerging Markets 35 Prozent weniger Volatilität.

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STECKBRIEF ALEXANDRE NARBONI

Alexandre Narboni (31) ist seit 2009 bei Comgest Fondsmanager für die Region USA. Beim neuen Comgest Growth Emerging Markets Flex ist er für die Hedging- Strategie verantwortlich. Narboni begann seine Laufbahn bei Société Générale in New York, wo er sich um Kreditabsicherungen kümmerte, bevor er anschließend bei HSBC im Bereich Risikomanagement für Hedgefonds arbeitete.


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