DAS INVESTMENT: Herr Regensburger, bitte zum Einstieg ein paar Worte zum Hintergrund der neu entwickelten Co-Investments von Pangaea Life Capital Partners.
Daniel Regensburger: Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen Zugang zu Sachwerten zu ermöglichen. Mit einiger Vorlaufzeit haben wir eine entsprechende Mission ins Leben gerufen. Bislang waren Immobilien-Sachwerte ausschließlich im Versicherungsmantel erhältlich. Ein Versicherungsmantel ist gut, wichtig und wertig – aber nicht jeder Kunde und jede Kundin braucht ihn. Deshalb haben wir die Möglichkeiten unseres Investmentportfolio verbreitert und sind im geschlossenen Bereich mit unserem ersten Co-Investment gestartet, der Auftakt zu einer Produktreihe.
Es handelt sich mit dem Pangaea Life Co-Invest US Residential um Investitionen in nachhaltige US-Immobilien im US-Sunbelt. Was genau zeichnet die Strategie aus?
Regensburger: Mit diesem risikogemischten geschlossenen Publikums-AIF (Alternativer Investmentfonds, „AIF“) verfolgen wir eine bekannte Strategie, denn einer unserer Versicherungsmantel-Fonds, der Pangaea Life Blue Living, investiert in Wohnimmobilien, unter anderem in den USA, einem wachstumsstarken und leistungsfähigen Markt. Aus Sicht der Portfoliodiversifikation könnte es spannend sein, ein isoliertes Angebot für Anleger zu starten, die ab 10.000 US-Dollar zuzüglich bis zu 5,00 Prozent Ausgabeaufschlag zeichnen können. Deshalb haben wir, trotz der nicht ganz einfachen Marktphase, ein Produkt gelauncht, das auf den US-Immobilienmarkt setzt.
Welche Rahmendaten sprechen denn für den US-Markt?
Regensburger: Mit Blick auf die USA gilt es, zu unterscheiden: Es gibt unterschiedlich starke Märkte und Regionen. Wir haben uns für den prosperierenden, wachstumsstarken US-Sunbelt entschieden, weil hier die makroökonomischen Indikatoren stimmen. Aufgrund steuerlicher Anreize und einer unternehmensfreundlichen Politik gibt es hierher einen hohen Zuzug von Unternehmen und Unternehmenszentralen. Mit den Firmen kommen die Mitarbeitenden und ihre Familien, die das angenehme Klima, die stabile Wirtschaft und die attraktiven Lebensbedingungen schätzen – und Wohnraum benötigen. Die hohen Wohnkosten und Zinssätze machen den hier ausgeprägten Mietmarkt für Investoren besonders attraktiv. Spezialisiert haben wir uns auf Dallas und Miami in den Bundesstaaten Texas und Florida. Hier können wir sicher sein, dass wir attraktive Mieten erzielen.
Wie gehen Sie mit der aktuellen Lage in den USA um? Inwieweit beeinflussen die regulativen Bedingungen die Investitionschancen für europäische Kunden?
Regensburger: Wir schauen uns die US-Politik genau an. Die makroökonomischen Parameter sind seit Jahren unverändert und wir gehen davon aus, dass sich daran auch in den nächsten Jahren nichts Wesentliches ändern wird. Das Thema Zölle könnte sich allerdings auf die Baupreise auswirken. Da unsere neu in Massivbauweise zu errichtenden Wohnimmobilien – für die wir jeweils eine LEED-Zertifizierung anstreben, das international anerkannte Bewertungssystem für umweltfreundliches und nachhaltiges Bauen – überwiegend mit heimischen US-Materialien gebaut werden, haben die Zölle keine gravierenden Folgen für uns.
Natürlich muss gefragt werden: Was passiert langfristig mit der Beschäftigung in den USA? Aber auch hier sind die Indikatoren vorwiegend positiv. Man darf nicht vergessen, dass Trump ein wirtschaftsfreundlicher US-Präsident sein will, noch dazu ist er selbst Immobilienunternehmer. Regulatorisch könnten Lockerungen für die Immobilienbranche folgen. Dies haben wir als vorsichtige Investoren bei unseren Produkten allerdings nicht eingepreist.
Sie haben ein Joint-Venture mit Empira Group auf den Weg gebracht. Können Sie uns etwas zu den Hintergründen sagen?
Regensburger: Empira ist ein Immobilienmanager, der institutionellen Anlegern maßgeschneiderte Produkte über die gesamte Wertschöpfungskette rund um Wohnimmobilien anbietet und dafür auf viele Finanzierungsinstrumente zurückgreift. Uns verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Wir nutzen das institutionelle Know-how, um exklusive Chancen zu nutzen und Produkte für Privatkunden zugänglich zu machen.
Sie waren in die Produktentwicklung persönlich eingebunden. Könnten Sie hierauf kurz eingehen?
Regensburger: Ich kenne die Produktentwicklung sowohl im Versicherungsbereich als auch im Bereich der geschlossenen Investmentfonds. Aus Sicherheitsgesichtspunkten ist es sehr beruhigend, dass zahlreiche Prüfinstanzen – darunter Analysten und Regulierer – diese Investments unter die Lupe nehmen. Schließlich bergen sie Risiken durch unerwartete Krisen, politische Ereignisse oder Marktentwicklungen, die den Immobilienwert senken. Aufgrund der strengen Regulatorik dauern Entscheidungen und Prozesse im geschlossenen Immobilienbereich oft etwas länger. Mit Blick auf unser Produkt, den Pangaea Life Co-Invest US Residential, hat das derzeit den Vorteil, dass sich europäische Kunden aufgrund des schwachen US-Dollars jetzt günstiger in den US-Markt einkaufen können.
Welches sind die großen Pluspunkte des Produkts, die Privatanleger kennen sollten?
Regensburger: Als Beimischung zu fonds- und ETF-basierten Portfolios sind Private Markets bei vielen Anlegern gefragt – je nach Anlagehorizont und Risikoneigung. Hinzu kommt die Währungsdiversifikation durch die Assetklasse Immobilien, die wir mit Pangaea Life Co-Invest US Residential bieten.
Der Artikel-8-Fonds plant, in Objekte zu investieren, die Teil des erfolgserprobten Fonds Pangaea Life Blue Living sind. In diesen Fonds investiert auch die Kapitalanlage der Versicherungsgruppe die Bayerische. Zwei Objekte sind bereits geplant, weitere sollen innerhalb von 18 Monaten identifiziert werden. Das geplante Kommanditkapital beträgt 30 Millionen US-Dollar mit einer Erhöhungsoption auf bis zu 80 Millionen US-Dollar. Verwaltet wird der Fonds von der Empira Group als Asset Manager, die über eine umfangreiche Expertise im Bereich nachhaltiger Immobilieninvestitionen verfügt.
Für viele Privatanleger sind auch kurzfristige Ertragschancen wichtig. An den von uns gewählten Standorten trifft die Knappheit an Wohnungen auf eine steigende Anzahl an Haushalten, die nach Wohnraum suchen. Da der Fonds erst bei Baubeginn einsteigt, ist eine kurze Laufzeit von rund fünf Jahren bis zum 30. Juni 2030 geplant – in der Phase mit der höchsten Wertschöpfung.