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Wirtschaftliche Folgen des Corona-Virus Corona-Virus bremst Weltwirtschaft aus

Von Lesedauer: 2 Minuten
EZB-Chefin Christine Lagarde, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (v.l.): Fiskal- und Geldpolitik müssen in enger Abstimmung gegen das Corona-Virus vorgehen.
EZB-Chefin Christine Lagarde, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (v.l.): Fiskal- und Geldpolitik müssen in enger Abstimmung gegen das Corona-Virus vorgehen. | Foto: imago images / Xinhua

Gegenwärtig geschieht in der Weltwirtschaft etwas noch nie Dagewesenes. In immer mehr Ländern steht die Wirtschaft – die Sektoren Gesundheit, Pharma und Biotechnologie ausgenommen – weitgehend still. Die Menschen werden dazu angehalten zu Hause zu bleiben. Die Folge ist ein plötzlicher Rückgang des Arbeitsvolumens und der Produktivität – ein Rückgang des Wirtschaftswachstums ist zu erwarten.

Ausmaß der Corona-Krise noch ungewiss

Die Wachstumsprognosen werden nun massiv nach unten korrigiert. Wahrscheinlich wird die Revision das Ausmaß des Zusammenbruchs von Lehman Brothers übersteigen. Von September 2008 bis März 2009 wurde die globale BIP-Wachstumsprognose für die darauffolgenden 12 Monate um 3,3 Prozent gesenkt. Vor dem Auftreten des Corona-Virus wurde ein globales Wachstum in der Größenordnung von 3 Prozent erwartet. Jetzt wird es negativ sein – das erste Mal seit 1945.

Einige Sektoren sind weitgehend zum Stillstand gekommen, vor allem das Gaststättengewerbe, der Tourismus und der Luftverkehr. Andere Wirtschaftszweige dagegen werden durch die Maßnahmen stark beeinträchtigt, wie die Industrieproduktion und der Handel mit langlebigen Gütern. Daher ist es möglich, dass das Niveau des BIP in mehreren Ländern innerhalb weniger Wochen um 5 oder gar 10 Prozent sinkt – je nach Dauer und Schwere der von den Behörden ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung von Corona.

Fiskal- und Geldpolitik ziehen an einem Strang

Der Schock nimmt historische Ausmaße an – die Reaktion von Regierungen und öffentlichen Institutionen ist gleichermaßen beispiellos. In nur wenigen Tagen haben die Zentralbanken alle Instrumente aktiviert – aggressive Leitzinssenkungen, neue Programme für den Ankauf von Vermögenswerten, die Wiederbeschaffung von Liquiditätsfazilitäten, internationale Zusammenarbeit zur Verhinderung einer US-Dollarknappheit und eine Lockerung der regulatorischen Beschränkungen für den Bankensektor. Die Zentralbanken bieten den Regierungen und Banken eine unbegrenzte Garantie zur Unterstützung der Wirtschaft. Das wesentliche Ziel dabei: Eine globale Kreditklemme wie 2009 zu vermeiden.

Die Geldpolitik hat beherzt gehandelt, doch der fiskalische Entscheidungsprozess zieht sich länger hin. Die Parteipolitik hat enormen Einfluss – wie die Entwicklungen in den USA bestätigen: Der Kongress will über den gigantischen Konjunkturplan der Trump-Administration mitreden.

Die aktuelle Wirtschaftskrise sprengt jeden bekannten Rahmen. Momentan kann niemand sagen, welche konkreten Konsequenzen zu befürchten sind. Aber eines ist klar: Die Richtung der globalen Wirtschaft wird auf kurze Sicht weiterhin von der Entwicklung der Infektionszahlen und den Gegenmaßnahmen der Regierungen rund um die Welt abhängen.

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