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Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Shiller „Aktien-Hype um Trump erinnert an Dot-Com-Blase“

US-Ökonom Robert Shiller wurde 2013 gemeinsam mit Lars Peter Hansen und Eugene Fama mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Nach ihm ist das so genannte Shiller-KGV benannt.

Derart euphorische Aussagen von Aktienmarkt-Investoren wie jetzt hat Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Shiller zuletzt im Jahr 2000 gehört. Und damals hatte das alles kein gutes Ende für die Bullen.

Vor knapp zwei Jahrzehnten wurden nach Meinung des Wirtschafts-Nobelpreisträgers des Jahres 2013 viele Händler in den Bann einer „Neuen-Ära”-Story mit Blick auf technologischen Wandel gezogen. Das Internet habe amerikanische Unternehmen neu definiert und traditionelle Bewertungsmaßstäbe am Aktienmarkt überflüssig gemacht.

Heute ist der Impulsgeber dagegen politischer Natur: Donald Trump und dessen kühnen Pläne, die Regulierung zurückzufahren, Steuern zu senken und die Wirtschaft mit einem Billionen Dollar schweren Infrastruktur-Programm anzutreiben.

„Revolutionäre Ideen“

„Beides sind revolutionäre Ideen”, sagt Shiller. Er hatte sich wegen seiner Warnungen zur Dot-Com-Manie und zur Schieflage am Häusermarkt, die zur globalen Finanzkrise führte, einen Namen gemacht. „Dieses Mal ist ein großer Führer aufgetaucht. Die Idee ist, dass alles anders ist.”

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Für Shiller ist die Macht der „Neuen-Ära”-Story ein Erklärungsansatz dafür, warum Händler so fixiert sind auf die Aufwärts-Chancen einer Trump-Präsidentschaft - während die Abwärtsrisiken doch genauso umfangreich erscheinen.

Der Konfrontationskurs des ehemaligen Reality-TV-Stars in der Außenpolitik und sein willkürlicher Management-Stil schüren Unsicherheit - die eine Sache, die Investoren doch angeblich am meisten hassen.

Bessere Konjunktur

„Ich sage vom Grundsatz her nicht, dass der gesamte Markt falsch liegt. Investoren sind kluge, hoch motivierte Menschen. Doch ich finde es schwierig, die Frage zu beantworten, warum es derzeit am Aktienmarkt so wenig Volatilität gibt”, meint auch Volkswirt Nicholas Bloom von der Stanford University.

Die einfachste Erklärung könnte sein, dass die Kurse weniger mit Trump zu tun haben, sondern viel mehr mit der Verbesserung der Konjunktur und der Unternehmensgewinne.

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