Witolds Welt „Bei Aktien sollte man die Defensive stärken“
Die Weltwirtschaft hat sich merkbar verändert, mit weitreichenden Folgen für Investoren. Wo 2017 noch von einer synchronen Erholung der Weltwirtschaft die Rede war, kristallisiert sich 2018 immer mehr eine asynchrone Verlangsamung heraus.
Unser globaler Konjunkturindikator deutet somit auf einen Wachstumszenit in der ersten Jahreshälfte hin. Hauptverantwortlich: monetärer Gegenwind durch höhere US-Zinsen und das Wiedererstarken des US-Dollar. Die USA behaupten sich dank Trumps Steuersenkungen dennoch weiterhin gut, während der bisherige Wachstumsmotor China stottert. Das Reich der Mitte leidet unter einer längst überfälligen Reduzierung der Kreditvergabe. Außerdem sind die Chinesen die Hauptleidtragen den des aktuellen Handelsstreits.
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Die wichtigsten Treiber der Weltwirtschaft bewegen sich also in völlig unterschiedliche Richtungen. In der Summe bedeutet diese disruptive Divergenz ein schwächeres globales Wachstum 2018, eine Aufwertung des US-Dollar und zunehmenden monetären Gegenwind. Die Konsequenz: Viele der beliebtesten Strategien aus 2017 fallen wie Dominosteine, angefangen mit dem Kollaps der Wetten auf fallende Volatilität im Februar, dem Rückzug der Dollar-Bären bis hin zur jüngsten Emerging-Market-Schwäche.
Der nächste Dominostein? Zykliker im Aktienbereich sind aussichtsreiche Kandidaten. Aktieninvestoren sollten daher die Defensive stärken, denn Wachstumsschwäche und monetärer Gegenwind favorisieren Aktien mit Widerstandskraft. Disruptive Divergenz spricht für defensive Werte.