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Kantar hat die Top-Geldanlagearten in Deutschland ermittelt
Bequemer geht es kaum – aber auch kaum verlustträchtiger: Viele Menschen lassen ihr Geld weiterhin auf dem Girokonto versauern. Das hat die Marktforschungsgesellschaft Kantar im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen ermittelt. Laut der Umfrage von 2023 nutzen 38 Prozent der Verbraucher das Girokonto als Haupt-Geldanlagevehikel. Damit ist es hierzulande die beliebteste Anlageform.
Vermögen auf oft unverzinsten Gehaltskonten zu parken, ist schon seit geraumer Zeit ein sicheres Minusgeschäft. Angesichts der hohen Inflation fällt der Verlust derzeit besonders ins Gewicht. Denn selbst wenn jetzt einige Banken nach langer Nullzinsphase wieder 2 Prozent Zinsen und mehr auf bestimmte Zinsanlagen versprechen, liegt der reale Zins weiter tief im Negativen.
Nur zwei Geldanlagearten legen zu
Immerhin hat Kantar beobachtet, dass das Girokonto zuletzt offenbar unbeliebter geworden ist: In der Vorumfrage vom vergangenen Jahr hatten noch 42 Prozent angegeben, ihr Geld zwecks Anlage auf Girokonten zu legen.
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Allerdings erlebten auch andere Geldanlageformen einen Rückgang: Acht von zehn Geldanlage-Möglichkeiten werden aktuell weniger genutzt als im vergangenen Jahr. Den deutlichsten Rücksetzer gab es laut Kantar bei vermögensbildenden Lebensversicherungen. Aber auch Investmentfonds und Aktien werden deutlich seltener genutzt. Dagegen stiegen Tagesgeldkonten und festverzinsliche Wertpapiere in der Gunst an – wenn auch nur leicht.
Dass Verbraucher also offenbar insgesamt seltener Geld anlegen als noch im Vorjahr, führen die Umfrage-Initiatoren auf die Finanzlage der Haushalte zurück. „Die hohe Inflation entzieht den Bürgern Kaufkraft und schwächt deren Sparfähigkeit“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, Christian König, das Ergebnis.
Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Verbraucherpreise in Deutschland im März um 7,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die Inflationsraten waren im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine 2022 in die Höhe geschossen und liegen weiterhin beharrlich über der Zwei-Prozent-Marke, die die EZB für den Euroraum langfristig anpeilt.