Regionen in Deutschland Wo sich der Immobilienkauf noch lohnt
Wer in Deutschland eine Wohnung oder gleich ein ganzes Haus kaufen will, muss aktuell tief in die Tasche greifen. In den meisten Regionen Deutschlands haben sich Wohnimmobilien in den vergangenen Jahren stark verteuert, in beliebten Metropolen und Urlaubsregionen besonders deutlich.
Ein gern genutzter Anhaltspunkt für Immobilienkäufer ist, den angebotenen Kaufpreis mit den durchschnittlichen Nettokaltmieten zu vergleichen. So lässt sich ermitteln, wie viele Jahre ein Käufer dasselbe Objekt rein theoretisch auch als Mieter bewohnen könnte, bis er so den vollständigen Kaufpreis abgezahlt hätte. Der sogenannte Vervielfältiger für Eigentumswohnungen im Bestand lag im deutschen Durchschnitt im vergangenen Jahr bei 28,5 – 2020 waren es noch 25,8.
Immobilien-Messlatte Vervielfältiger
Unter den deutschen Großstädten ist Hamburg die Stadt mit dem größten Vervielfältiger: Dort könnte man durchschnittlich 43,3 Jahre lang eine Wohnung mieten, bis der Kaufpreis erreicht wäre. Noch viel extremer geht es allerdings im Landkreis Nordfriesland zu: Dort liegt der Vervielfältiger beim rekordhohen Wert 82,3. Ganz erstaunlich ist das nicht: Der Landkreis umfasst auch die beliebte Ferieninsel Sylt.
Klafft die Schere zwischen Mieten und Kaufpreisen besonders weit auseinander und öffnet sie sich auch immer weiter, nehmen Analysten das als eines von mehreren Anzeichen für eine Preisblase. 2021 ging es hierzulande einen weiteren Schritt in diese Richtung: So verteuerten sich die Nettokaltmieten gegenüber dem Vorjahr um nominal 4,95 Prozent, der Kaufpreis für eine Eigentumswohnung legte demgegenüber um stolze 17,22 Prozent zu.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Im jüngsten Wohnatlas der Postbank, der sich auf Daten des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) stützt, wurde unter anderem gemessen, in welchen deutschen Regionen sich der Kauf einer Eigentumswohnung gegenüber dem Mieten besonders lohnt. Bei der Postbank rät man: „Wer gute Voraussetzungen für ein Investment sucht, sollte insbesondere auf zwei Faktoren achten: verhältnismäßig moderate Kaufpreise im Vergleich zur Nettokaltmiete und die Aussicht auf weitere Wertsteigerungen.“
Von einem relativ moderaten Preisniveau lässt sich laut Postbank sprechen, wenn der regionale Vervielfältiger bei 25,0 und darunter liegt. Zudem sollten die Objekte voraussichtlich real in ihrem Wert noch steigen – bei der Postbank betrachtet man dafür den Zeitraum bis 2035.