Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater
Wohin steuert die deutsche Wirtschaft?
Aktualisiert am 21.12.2021 - 17:06 Uhr

Ulrich Kater ist Chefvolkswirt der Dekabank. Foto: Dekabank
Lockdown, Lieferengpässe, Kurzarbeit: Die Corona-Pandemie hat Deutschland nach wie vor fest im Griff. Wie es hierzulande aktuell um die Wirtschaft steht, erklärt Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater.
Die jüngsten Marktreaktionen spiegeln die Risiken, die nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie immer noch allein aus der Gesundheitskrise heraus für Wirtschaft und Finanzmärkte drohen. Das Auftreten einer neuen Virusvariante, gegen die die bisherigen Impfstoffe wirkungslos sind, war immer das absolute Worst-Case-Szenario auch an den Finanzmärkten. Die Folgen hätten dramatisch sein können. In diesem Fall wären alle bisherigen Konjunkturprognosen über Nacht Makulatur geworden. Glücklicherweise haben die Gesundheitsbehörden bis Mitte Dezember keinen neuen Verteidigungsfall gegen das sich wandelnde Virus ausgerufen.
Ein Grund, warum an den Aktienmärkten die Kurse auch gleich wieder nach oben...
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Die jüngsten Marktreaktionen spiegeln die Risiken, die nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie immer noch allein aus der Gesundheitskrise heraus für Wirtschaft und Finanzmärkte drohen. Das Auftreten einer neuen Virusvariante, gegen die die bisherigen Impfstoffe wirkungslos sind, war immer das absolute Worst-Case-Szenario auch an den Finanzmärkten. Die Folgen hätten dramatisch sein können. In diesem Fall wären alle bisherigen Konjunkturprognosen über Nacht Makulatur geworden. Glücklicherweise haben die Gesundheitsbehörden bis Mitte Dezember keinen neuen Verteidigungsfall gegen das sich wandelnde Virus ausgerufen.
Ein Grund, warum an den Aktienmärkten die Kurse auch gleich wieder nach oben geschossen sind. Das entsprach zwar unserer Erwartung von Anfang Dezember, nach der wir auch die zwischenzeitliche Aktienmarktkorrektur aus langfristigen Vermögensperspektiven eher als Möglichkeit zum Aufbau neuer Positionen bewertet haben. Wir glauben aber zurzeit noch nicht, dass das Omikron-Thema damit bereits durch ist: die Auswirkungen werden erst im Dezember oder Januar erkennbar werden.
Zwei Erkenntnisse bleiben jedoch nach diesem Jahr jetzt schon zurück: Zum einen bleibt das Corona-Virus hartnäckiger als es viele gehofft hatten. Neue Mutationen, neue Wellen, die nächste Impf-Runde: ein Themenkomplex, der uns für 2022 erhalten bleibt. Das bedeutet aber auch, dass sich viele Bereiche der Wirtschaft mehr und mehr an diese Verhältnisse anpassen. Insgesamt hat die Wirtschaft die Chancen der Krise genutzt und so sind die konjunkturellen negativen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft von Welle zu Welle geringer geworden.
Sand im Wachstumsgetriebe
Ein besonderes Sorgenkind ist dabei offensichtlich Deutschland. Die Bundesrepublik war bislang in den 2000er Jahren bestens aufgestellt. Die aufstrebenden Schwellenländer – insbesondere China – fragten Investitionsgüter nach, um ihre Volkswirtschaften zu modernisieren, und Deutschland hatte nicht nur das Know-How, sondern auch einen starken Industriesektor, der diese Nachfrage besser als viele Wettbewerber aus anderen Nationen bedienen konnte.
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