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Branchenmonitor von Vers Leipzig Wie die Wohngebäudeversicherer 2023 bei wichtigen Kennzahlen abschnitten

Von in WohngebäudeversicherungLesedauer: 3 Minuten
Collage zur Wohngebäudeversicherung
Die Wohngebäudeversicherung bleibt ein Sorgenkind der Komposit-Sparte. Die Mehrzahl der Anbieter lag 2023 in der Verlustzone. | Foto: Jessica Hunold mit Canva

Im Fahrwasser der Kfz-Versicherung erlebt auch die Wohngebäudeversicherung weiterhin schwierige Zeiten. Und das trotz des stärksten Beitragszuwachses unter den Zweigen der Kompositversicherung, mit einem Anstieg des gebuchten Prämienvolumens von 16,5 Prozent auf 11,85 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das geht aus dem nun veröffentlichten Branchenmonitor 2024 des Beratungsunternehmens Vers Leipzig hervor, für das 50 Unternehmen analysiert wurden, die laut der Autoren eine Marktabdeckung von 95 Prozent liefern.

Schadenzahlungen steigen weiter

Grund für diese Einschätzung sind inflationsbedingte Kostenerhöhungen im Zuge gestiegener Zinsen für Bauimmobilien, gestörter Lieferketten und Materialknappheit sowie eine weiterhin hohe Schadenbelastung. Beispielsweise kletterten die Versicherungsleistungen für Blitz- und Überspannungsschäden mit 330 Millionen Euro auf ein Rekordhoch. Insgesamt erhöhten sich die Schadenszahlungen um 12,7 Prozent auf 8,64 Milliarden Euro. Die durchschnittlichen Schadenaufwendungen pro Vertrag stiegen dabei auf 459,72 Euro – ein Plus von knapp 8 Prozent im Vergleich zu 2022 (425,65 Euro).

Hohe Prämiensteigungen belasten Kunden

Die wachsenden Naturgefahren durch den Klimawandel lassen mittel- und langfristig hier kaum eine Entspannung erwarten. Für die Kunden sind dies ohnehin alles keine guten Nachrichten, denn für sie wird es immer teuer. So legt die Durchschnittsprämie pro Vertrag von 556,98 Euro im Jahr 2022 auf 649,38 Euro 2023 zu – ein Plus von 16,6 Prozent. 2018 lag dieser Wert noch bei 420,72 Euro. Innerhalb von fünf Jahren entspricht das einer Erhöhung um rund 54 Prozent.

Verbesserte Combined Ratio weiter über kritischem Wert von 100 Prozent

Was die Anbieter angeht, verbesserte sich deren Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) zwar von 106,4 Prozent auf 103,3 Prozent, sie zeigt aber auch, dass die aktuellen Beitragserhöhungen für viele Unternehmen immer noch nicht ausreichen, um profitabel zu wirtschaften. Konkret zeigt die Auswertung von Vers Leipzig, dass trotz der Verbesserung 25 Unternehmen, also die Hälfte des Marktes, noch eine Combined Ratio über 100 Prozent hinnehmen mussten. Diese Wohngebäudeversicherer gaben also 2023 mehr für Schäden und weitere Kosten aus, als sie durch Prämien einnehmen konnten.

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Die beste Quote erreichte 2023 die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse mit 68,74 Prozent, vor der WGV-Versicherung (70,82 Prozent) und der Provinzial (82,47 Prozent). Die schlechtesten Quoten weisen folgende Produktgeber auf: Mannheimer (123,62 Prozent), Die Bayerische (119,30 Prozent) und Adler (119,15 Prozent).

 

32 von 50 Wohngebäudeversicherern mit Verlusten

Noch schlechter sieht es für die Branche mit Blick auf das versicherungstechnische Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) aus. Hierfür weist Vers Leipzig keine Gesamtzahlen aus, sondern nur einen Durchschnittswert von -14,59 Millionen Euro (Vorjahr: -12,74 Millionen Euro) über alle untersuchten Anbieter, der nur sicherlich nur eine bedingte Aussagekraft hat, weil große und kleine Versicherer hier gleich gewichtet werden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Untersuchung aber auch Verluste bei 32 der 50 analysierten Versicherer ausweist, dürfte es an der insgesamt negativen Bewertung der Lage dieses Geschäftsfelds keine Zweifel geben.

Provinzial von Platz 50 auf Platz 1 beim versicherungstechnischen Ergebnis

Als größte Verlustbringer beim versicherungstechnischen werden Axa (-134,88 Millionen Euro), Allianz (-123,26 Millionen Euro) und die R+V (-89,88 Millionen Euro) angegeben. Als drei Gesellschaften zählen bei den Marktanteilen nach gebuchten Bruttoprämien zu den Top-5 der Branche. An der Spitze wiederum liegt mit der Provinzial (48,86 Millionen Euro) ausgerechnet das Unternehmen, das im Vorjahr beim versicherungstechnischen Ergebnis mit riesigem Abstand das Schlusslicht bildete. Eine Erklärung für dieses Phänomen liefert Vers Leipzig im Presseexemplar seiner Studie nicht.

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