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Wolfgang Leoni: „Gold ist eine riskante Anlageform“

in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Wolfgang Leoni ist Investment-Chef bei<br>der Privatbank Sal. Oppenheim
Wolfgang Leoni ist Investment-Chef bei
der Privatbank Sal. Oppenheim
DAS INVESTMENT.com: Herr Leoni, meine Eltern fragen mich manchmal, wo sie ihr Geld heute noch vernünftig anlegen können. Ich gebe die Frage mal an Sie weiter.

Wolfgang Leoni: So einfach ist das leider nicht. Da müssten sie sich erst einmal Gedanken über ihre Risikoneigung machen und wie viel Gewinn sie erreichen wollen.

DAS INVESTMENT.com: Wie wäre es mit mittlerer Risikoneigung?

Leoni: Ja, das sagen viele.

DAS INVESTMENT.com: Liegen die damit falsch?

Leoni: Wissen Sie, es ist eine große Schwäche der Finanzberatungsindustrie, dass sie bei diesem Thema häufig nicht feinfühlig genug ist.

DAS INVESTMENT.com: Aber Sie sind es?

Leoni: Ja, sonst wären wir nicht so erfolgreich.

DAS INVESTMENT.com: Was machen Sie anders als der Bankberater in der Filiale um die Ecke?

Leoni: Es gibt hier vor allem zwei Dinge, die Sie können müssen – gründlich zuhören und geschickt nachfragen. Der Kunde begibt sich in diesem Gespräch mit unserer Hilfe auf Selbstfindung und muss die Realität der Kapitalmärkte erkennen und lernen, sie zu akzeptieren. Dies sind die Voraussetzungen, um in der sogenannten strategischen Asset Allocation, in der langfristigen Vermögensstrukturierung, erfolgreich zu sein.

DAS INVESTMENT.com: Die Finanzkrise hat einige Anlageformen kräftig zerschossen. Um die Eingangsfrage einmal umzuformulieren: Was ist für einen sicherheitsorientierten Anleger inzwischen tabu?

Leoni: Anlagen mit hoher Volatilität. Märkte, in denen zu starke spekulative Kräfte walten, zum Beispiel Rohstoffe. Hier wirken neben den normalen Marktkräften immer mehr Spekulanten. Zudem sollten sicherheitsorientierte Anleger eher zu Blue Chips greifen als etwa zu Private Equity.

DAS INVESTMENT.com: Haben Sie Ihre Arbeitsweise wegen der Krise verändert?

Leoni: Wir haben einige Methoden ergänzt oder den Fokus etwas verändert. So haben wir Kredit- und Liquiditätsrisiken nunmehr stärker im Blickfeld.

DAS INVESTMENT.com: Mehr Risiken überall. Gibt es überhaupt noch was, das lukrativ und sicher ist?

Leoni: Das hat es in dieser einfachen Form nie gegeben. Der direkte Zusammenhang zwischen höherer Rendite und höherem Risiko schwankt zwar, er lässt sich allerdings nicht völlig ausschalten. Andererseits sehen die Renditen der vergangenen Jahre nur nominal so schlecht aus. Schließlich war die Inflation sehr niedrig, sodass die reale Verzinsung so schlecht nicht war. Real ist das Kapital auch bei einer niedrigeren nominalen Verzinsung also erhalten geblieben und sogar leicht gewachsen. Und das ist das, worauf es ankommt. Die etwa 4 Prozent Realzins, die wir in den vergangenen guten Jahren gesehen haben, waren im langfristigen historischen Kontext eher die Ausnahme.
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