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Wolfgang Menzl: "Wir haben 2006 unseren letzten Containerfrachter geordert"

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Unwägbarkeiten gibt es jedenfalls auch bei vorsichtiger Kalkulation genug, meint Menzl. Als im vergangenen Jahr die halbstaatliche Chartergesellschaft Korea Line Corporation (KLC) in die Insolvenz schlitterte, waren auch zwei Conti- Anlegerschiffe betroffen, deren Charterverträge mit KLC noch sieben Jahre liefen. Conti fand gemeinsam mit den Koreanern eine Lösung:„Unser Ziel war, dass die Schiffe prospektgemäß weiterfahren und Einnahmen generieren können.“ Einziger Wermutstropfen sei, dass die Ausschüttungen derzeit thesauriert werden, um einen Sicherheitspuffer aufzubauen.

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Neben der Eigenvermarktung der Schiffe seien auch Ausgleichszahlungen vorgesehen. „Das ist wie in der Ehe“, sagt Menzl. „Man muss über Probleme reden und die Dinge analysieren, um eine partnerschaftliche Lösung herbeizuführen.“ Er benutzt häufig das Wort Partnerschaft. In seiner Branche ist das spätestens seit dem krisenbedingten Einbruch im Vertrieb wieder stark in Mode. Bei ihm indes klingt es nicht wie eine hohle Phrase, sondern nach gelebter Überzeugung.

Anleger auf Augenhöhe

So ist es für Menzl selbstverständlich, dass die von der Reederei gekauften Schiffe nicht mit einem Preisaufschlag, sondern mit ihrem originalen Bauvertrag in die Fonds für Anleger wandern. Eine Praxis, die in seiner Branche nicht zum Standard gehört: „Aber der Gedanke, dass ein einzelner Investor wie ein großer Reeder agieren kann, lässt sich glaubwürdig nur so verwirklichen. Der Anleger will, dass man ehrlich zu ihm ist.“

Diese Philosophie scheint anzukommen: Rund 6,8 Milliarden Euro hat Conti bislang mit Anlegern investiert – und 70 Prozent von ihnen beteiligen sich regelmäßig wieder. Bislang hat das Haus 150 Schiffsfonds emittiert, 109 der Frachter sind in Fahrt. Und in schöner Regelmäßigkeit laufen neue Schiffe vom Stapel, die dann binnen weniger Monate platziert werden. Im Durchschnitt kommen nach Menzls Angaben dann rund 10 Millionen Euro pro Monat ins Haus.
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