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Amundi-Chefin Valérie Baudson „Wollen Europas führender Passiv-Anbieter werden“

Paris
Paris: In der französischen Metropole hat Vermögensverwalter Amundi seinen Hauptsitz. | Foto: image images / Christian Offenberg

Im ersten Jahresquartal 2021 habe Amundi mit 2 Billionen US-Dollar verwaltetem Vermögen ein neues hauseigenes Allzeithoch erreicht, zog Valérie Baudson ein positives Fazit. Baudson hatte erst im Mai ihren langjährigen Vorgänger Yves Perrier an der Amundi-Spitze abgelöst. Jetzt stellte die frisch gekürte Chefin die strategische Richtung ihres Hauses im Rahmen des von Amundi ausgerichteten World Investment Forum vor.

Die jüngst gestartete Kooperation von Amundi mit der Bank of China (BOC) sei mittlerweile angelaufen, resümierte Baudson. Knapp 500 Millionen Euro Kundengeld habe Amundi BOC Wealth Management in den ersten Monaten eingesammelt. Im Rahmen des 2021 gestarteten Joint Ventures bündeln Amundi und die BOC ihre Kapazitäten, um gemeinsam Vermögensverwaltungsprodukte aufzulegen und zu vertreiben. Im Visier sind dabei sowohl europäische als auch chinesische Kunden.

Zudem habe der in diesem Frühjahr gestartete Amundi-Geschäftsbereich Amundi Technology die ersten fünf Kooperationspartner gewinnen können, so Baudson weiter. Mit Amundi Technology reicht Amundi eigene Plattform-Technologie an andere Anbietern der Anlage- und Vermögensverwaltungsbranche aus. Der abgelöste Amundi-Chef Perrier hatte zum Start des neuen Geschäftsbereichs im März angekündigt, dass Amundi Technology ein „Wachstumsmotor“ für die Amundi-Gruppe sein solle.

Lyxor-Übernahme kurz vor Abschluss

Darüber hinaus gab Baudson auch einen Einblick in die Pläne ihres Hauses im Passiv-Geschäft: In den kommenden Tagen wolle man endgültig den Vertrag zur Übernahme des Vermögensverwalters Lyxor unterzeichnen.

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Amundi ETF und Lyxor ETF bringen gemeinsam rund 160 Milliarden Euro Kundengeld auf die Waage, hat man beim Analysehaus Refinitiv Lipper berechnet. Mit der Übernahme werde Amundi die bisherige europäische Nummer eins am Passiv-Markt, die DWS, überholen. Deren Sparte Xtrackers verwaltet auf dem Kontinent rund 137 Milliarden Euro. Beide Häuser liegen indes weit abgeschlagen hinter dem US-Vermögensverwalter Blackrock und seiner iShares-Sparte zurück (in Europa rund 517 Milliarden Euro unter Verwaltung).

Ob der Vorspung von Amundi/Lyxor vor der DWS langfristig bestehen bleibe, sei am hart umkämpften europäischen ETF-Markt indes noch unklar, hatte Refinitiv-Lipper-Experte Detlef Glow kürzlich in den Raum gestellt. Valérie Baudson gab sich in ihrer Keynote-Ansprache jetzt selbstbewusst: Amundi werde den „führenden europäischen Anbieter von passiven Investments aufbauen“, stellte die Amundi-Chefin in Aussicht.

Wichtiges strategisches Ziel für ihr Haus sei zudem Asien, so Baudson weiter. Aktuell verwalte Amundi hier 300 Milliarden Euro, bis 2025 peile man eine Marke von 500 Milliarden Euro an. Gleichzeitig baue Amundi sein Angebot an chinesischen Anlageklassen aus. Den boomenden asiatischen Markt sehe sie für die westlichen Industriemärkte nicht als eine Bedrohung, sondern vielmehr als Chance für Investoren, strich Baudson heraus.

Weiteres strategisches Thema von Amundi sei außerdem Nachhaltigkeit. Man habe sich gemeinsam mit anderen Vermögensverwaltern verpflichtet, bis 2050 kohlendioxidneutral zu wirtschaften und zu investieren, so Baudson. Aktuell verwalte Amundi bereits mehr als 450 Milliarden Euro in Fonds, die sich als nachhaltig gemäß den Artikeln 8 und 9 der europäischen SFDR-Verordnung ("Offenlegungsverordnung") klassifizieren ließen.

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