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Deutsche Aktuarvereinigung Worauf sich Versicherer im Klimawandel einstellen müssen

Antilope in der Wüste
Antilope in der Wüste: Wenn es heißer wird, steigen die Kosten der Versicherer. | Foto: Pexels / Pat Whelen

Die Folgen des Klimawandels treffen in den kommenden Jahren nahezu jede Versicherungssparte, insbesondere jedoch die Sach-, die Kranken- und Lebensversicherer. Vor den steigenden Kosten warnt aktuell die Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). „Die physischen Folgen der Klimaerwärmung werden immer deutlicher“, sagt der DAV-Vorstandsvorsitzende Herbert Schneidemann. „Die direkten Gefahren, wie beispielsweise Stürme, Flutkatastrophen und Hitzewellen betreffen vor allem die Sachversicherung, aber auch die Lebens- und Krankenversicherung muss grundsätzlich mit Auswirkungen des Klimawandels rechnen.“

Extreme Wetterlagen sind das größte Risiko für Lebensversicherer

Die Hitzewellen in den Jahren 2003 und 2010 haben bereits einige Tausend Todesopfer in Europa gefordert. DAV-Analysten weisen darauf hin, dass eine steigende Durchschnittstemperatur in Zukunft noch zu häufigeren und deutlich schwerwiegenderen Extremereignissen führen werde.

Zudem werde es durch die insgesamt erhöhte Anzahl von Sonnentagen eine erhöhte UV-Einstrahlung und verlängerte Blühzeiten von Pflanzen geben. Das kann unter anderem öfter Hautkrebs sowie Allergien und Asthma hervorrufen.

Aber die DAV weist auch auf den noch vorhandenen Gestaltungsspielraum hin. „Zum Beispiel kann der Ausstieg aus der Kohleverbrennung und eine vermehrte Elektromobilität zu einer verbesserten Luftqualität führen und entsprechend Atemwegs- und Lungenerkrankungen reduzieren“, erläutert Schneidemann. „Außerdem kann ein reduzierter Fleischkonsum etwa als persönlicher Beitrag zum Klimaschutz zu einer Verringerung von Krankheiten wie Darmkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.“

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Risikolebensversicherer haben mit relativ geringen Folgen zu rechnen

Die Analysten der DAV erwarten, dass sich der Klimawandel nur moderat auf die Geschäftszahlen auswirken wird. Dies liege am geringen Alter der Versicherungsnehmer in dieser Sparte. Es müsse nicht mit grundsätzlich höheren Sterberaten und damit höheren Aufwendungen gerechnet werden. Wohl aber könnten die operativen Zahlen stärker als bislang schwanken.

Kosten der privaten Krankenversicherer steigen in allen Altersbereichen

„Klimafolgen, wie Hitzewellen oder Epidemien, betreffen hier besonders ältere Menschen sowie akut oder chronisch Erkrankte“, sagt Schneidemann. „Dies wird langfristig wahrscheinlich über den Mechanismus der Beitragsanpassung zu einer Erhöhung der Prämien in der Krankenversicherung führen.“

Je nach Aufbau des Produkt-Portfolios und der Zielgruppen müssten Lebens- und Krankenversicherer mit größeren Unsicherheiten in den Ergebnissen rechnen. Für zukünftige Projektionen sollten Risikomanager jedoch, nach Ansicht der DAV, zunächst Szenarien und deren Folgen auf die Bilanz genauer verstehen. Aktuell sei es noch zu früh, Prämien neu zu berechnen.

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