Arbeitgeber warnen Betriebliche Altersvorsorge ist gefragt – aber immer aufwendiger
Ein positives Arbeitgeber-Image, Mitarbeiterbindung und Mitarbeitergewinnung: Wenn es um die Vorteile einer betrieblichen Altersvorsorge geht, sind sich Deutschlands Arbeitgeber ziemlich einig. Fast drei Viertel glauben, dass sie über Pensionspläne als Angebot Mitarbeiter gewinnen und 88 Prozent, dass sie sie so halten können. Ganze 91 Prozent glauben, dass sich ihr Image verbessert. Das zeigt eine Umfrage von WTW, bei der WTW Vertreter von vorwiegend größeren Unternehmen befragt hat.
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Unternehmen passen Pensionspläne selten an – Kapitalanlage im Fokus
Trotz der positiven Grundeinstellung setzen viele Unternehmen ihre Pensionspläne aber stiefmütterlich um: Knapp die Hälfte der befragten Arbeitgeber hat vor mehr als zehn Jahren den letzten neuen Pensionsplan eingeführt, 16 Prozent in den vergangenen fünf bis zehn Jahren. Und nur rund ein Viertel der befragten Unternehmen hat ihre Pensionspläne in den letzten drei Jahren angepasst.
Johannes Heiniz, Senior-Direktor für das Themenfeld Pensionen bei WTW, hält das für zu wenig: „Die bAV sollte kontinuierlich auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst werden, um einen echten Mehrwert zu bieten. Dazu gehört auch, dass Unternehmen weiterhin eigene moderne bAV-Modelle entwickeln.“
Dass das nicht häufiger geschieht, machen die Arbeitgeber auch an der Kapitalanlage fest: So hätten sich die Kapitalmärkte schwierig entwickelt, die Inflation und erhöhte Renten wirkten sich für 65 Prozent negativ aus. Drei Viertel der Arbeitgeber kämpfen zudem mit der Bürokratie und damit, die betriebliche Altersvorsorge zu administrieren. Als größten Hebel, die betriebliche Altersvorsorge weiterzuverbreiten, sehen die Arbeitgeber an, sie für Unternehmen obligatorisch zu machen. Etwa 35 Prozent wollen dagegen die klassische betriebliche Altersvorsorge verbessern, nur 15 Prozent das Sozialpartnermodell verbessern.