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in KapitallebensversicherungLesedauer: 4 Minuten

WWK-Vertriebs-Chefs im Interview „Wir leiden deutlich weniger unter den Niedrigzinsen“

Thomas Heß (l.) und Mark Mauermann: Die Organisationsdirektoren der Sonderdirektion beziehungsweise der Vertriebsdirektionen Deutschland des WWK-Partnervertriebs erklären im Interview, wie Versicherte ihre Altersvorsorge mit Aktien aufbauen können.
Thomas Heß (l.) und Mark Mauermann: Die Organisationsdirektoren der Sonderdirektion beziehungsweise der Vertriebsdirektionen Deutschland des WWK-Partnervertriebs erklären im Interview, wie Versicherte ihre Altersvorsorge mit Aktien aufbauen können. | Foto: WWK Versicherungsgruppe

DAS INVESTMENT: Wofür steht die WWK im Geschäft mit Altersvorsorgeprodukten heute?

Thomas Heß: Die WWK Lebensversicherung ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, im Bankbereich müssen Sie das vergleichen mit einem genossenschaftlichen Institut. Wir gehören sozusagen unseren Lebensversicherungskunden. Das ist eine Besonderheit der Rechtsform, die im Gesamtmarkt eine Minderheit darstellt. Unser Kerngeschäft war seit 1971 immer fondsbasiert – aus dem Glauben heraus, das Sachwerte einem Geldwert auf Dauer überlegen sind. Renten sind auf Sicht von 20 oder 30 Jahren im Zweifel immer inflationsanfälliger und weniger rentabel als Aktien.

Hätte sich das in fast 50 Jahren nicht mehr rumsprechen müssen? Der deutsche Michel spart immer noch am liebsten auf dem Sparbuch.

Heß: Das stimmt. Aber diese Angst, wenn die Börse wieder mal ein paar Prozent abgeschmolzen ist, und die damit verbundene Panikmache in den Medien sind spezifisch deutsch. Mit unseren 2009 eingeführten fondsgebundenen Rentenversicherungen mit Garantie versuchen wir unseren Kunden die Angst vor einem Verlust zu nehmen, indem wir die Rückzahlung aller eingezahlten Gelder garantieren. Trotzdem liegt die durchschnittliche Aktienquote dort bisher bei rund 80 Prozent. Der dahinter stehende, mathematische Algorithmus optimiert für jeden einzelnen Kundenvertrag das Verhältnis von Deckungsstock zu den gewählten Investmentfonds. Die dynamische Portfolio-Absicherungsstrategie ist auch bekannt als Individual Constant Proportion Portfolio Insurance, kurz iCPPI. Wir sind so auch in Zeiten wie diesen in der Lage, Rendite zu erzielen – was uns in den vergangenen Jahren Rekordergebnisse beschert hat.

Unterm Strich sind Sie also ein Profiteur der Niedrigzinsphase.

Heß: Wenn Sie es unter Absatzgesichtspunkten und unter Markt- und Kundengewinnungsaspekten sehen, ja. Unser Produkt liefert die richtigen Antworten auf die Fragen und Herausforderungen von heute. Und da hilft es natürlich auch, dass wir unseren Fokus schon immer auf fondsgebundene Produkte gelegt haben. Für uns als Gesellschaft heißt das, dass wir deutlich weniger unter den herrschenden Niedrigzinsen und der damit verbundenen Verpflichtung Zinszusatzreserve aufzubauen zu leiden haben als Versicherer mit hohen Garantiezusagen über den Deckungsstock. Die Kunden und die Makler, die wir schon damals und auch heute von unserer Philosophie überzeugen konnten, sind uns heute dankbar, dass sie in ihren Beständen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Aktieninvestments haben. So gesehen gehören wir momentan sicher zu den Profiteuren am Markt. Wir haben unseren Absatz gemessen in abgerechneter Beitragssumme in den vergangenen zwölf Jahren vervierfacht. Sie erreichte in 2019 einen Rekordwert von 2 Milliarden Euro.

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