AfW ermittelt Maklerbranche: Zahl der Poolanbindungen deutlich gesunken
Maklerpools nehmen im freien Finanz- und Versicherungsvertrieb eine immer zentralere Rolle ein. Sie bieten nicht nur günstige Konditionen beim Kauf von Finanz- und Versicherungsprodukten, sondern lotsen ihre Vermittlerpartner immer umfassender durch den gesamten Berufsalltag. Dadurch machen sie sich in der Branche auch zunehmend unabkömmlich. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW werden mittlerweile zwei Drittel des Geschäfts im freien Finanzvertrieb über Maklerpools abgewickelt.
In den Anfangsjahren der Häuser waren es vor allem diverse Einzelleistungen, die Makler mal hier und mal dort in Anspruch nahmen. So kamen schnell einmal sechs Poolanbindungen oder auch mehr zustande. Mittlerweile erheben viele Maklerpools jedoch den Anspruch, ihre Partner exklusiv im eigenen Haus zu haben.
Maklervertrieb konzentriert sich
Dafür bieten gerade große Häuser heute auch einen allumfassenden Service: IT-Ausstattung, Weiterbildung, Hilfe im Regulierungsdschungel und vieles mehr. Makler sollten nichts mehr benötigen, was ihr Stammpool ihnen nicht bieten kann.
Dass die Branche dadurch in der Tat auf immer weniger, dafür immer größere Player verschmilzt, belegen jüngst erhobenen Daten des AfW. Demnach ist die Zahl der durchschnittlichen Poolanbindungen in den vergangenen Jahren merkbar gesunken: 2019 waren Makler im Schnitt noch an 2,3 Maklerpools angebunden. Ende 2022 waren es nur noch 1,9. Mit nur einem einzigen Pool arbeiten bereits vier von zehn Vermittlern (40,5 Prozent) zusammen.
Mit dem Status quo bei ihren Anbindungen zeigt sich die deutliche Mehrheit der Makler (83 Prozent) nun allerdings zufrieden. Nur jeder zehnte will die Zahl seiner Anbindungen weiter reduzieren. 6 Prozent würden sie dagegen gerne erhöhen.
Karrierechancen aus der Finanzwelt!
Wie aber gelingt es den Pools, Makler von sich zu überzeugen? Laut der Umfrage sind es vor allem die pooleigenen IT-Angebote, die den Ausschlag geben. So nannten rund 92 Prozent der Befragten „Werkzeuge und Tools“ als entscheidendes Kriterium, wenn sie sich einen Pool aussuchen. Erst danach ist ihnen „Service und Beratung“ und der Punkt „Digitalisierung“ im Allgemeinen wichtig (86 beziehungsweise 86 Prozent). Ob ein Maklerpool groß oder eher klein ist, ist vielen potenziellen Partnern dagegen weniger wichtig.
Dass die IT-Angebote der Pools auch fleißig genutzt werden, hat der AfW ebenfalls ermittelt - allerdings in der Erhebung ein Jahr zuvor – diesmal wurde diese Frage nicht gestellt. Demnach sagen vier von fünf Vermittlern, dass sie aus dem Angebot von Maklerpools vor allem die Software nutzten. Noch häufiger wird nur auf die Weiterbildungsangebote der Häuser zurückgegriffen.
Über das Vermittlerbarometer und den AfW
Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW vertritt die Interessen vor allem des freien Finanz- und Versicherungsvertriebs in Deutschland. Das jüngste AfW Vermittlerbarometer ist bereits die 15. Umfrage in jährlicher Folge. An ihr nahmen 1.305 Vermittlerinnen und Vermittler unterschiedlicher Zulassungen teil. Bei dem Verband betont man, dass zwei Drittel der Befragten von außerhalb kamen, also keine Mitglieder im Verband waren. Die Online-Umfrage wurde im Oktober und November 2022 durchgeführt.