Zehn Jahren Niedrigzinsphase Zinseinbußen der Privathaushalte summieren sich auf 684 Milliarden Euro
Keine Trendwende in Sicht
Auf eine Trendwende in puncto Verzinsung dürfen Deutschlands Sparer vorerst nicht hoffen, da die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Deutschland und Europa dazu beitragen dürfte, dass die EZB nicht an der Zinssschraube dreht. Und spätestens im Zuge der Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China ist eine geldpolitische Normalisierung eher unwahrscheinlich sein. Zudem ist auch beim Realzins nicht mit einer Trendumkehr zu rechnen, so Stappel.
Doch auch unabhängig davon, wie sich die Zinsen entwickeln, dürfte die Durchschnittsverzinsung weiter sinken. Der Grund: Die Privathaushalte halten teilweise noch Einlagen und Anleihen mit höherer Verzinsung, die nach und nach fällig werden. Ein Beispiel: Mitte 2009 erworbene Schuldverschreibungen werfen jährlich 3,7 Prozent ab. Und häufig sind Anleger aufgrund der mageren Verzinsung nicht bereit, diese Gelder erneut langfristig zu investieren. Die Folge: Frei werdendes Kapital wird vielfach dauerhaft in Tagesgeld umgeschichtet. Im Beispielfall bedeutet dies, dass die Verzinsung von 3,7 auf 0,02 Prozent sinkt.
