Sven Lindner
09.03.2022

Langfristig investieren Zeit schlägt Zeitpunkt bei der Geldanlage

Kommt Zeit, kommt Rendite
Kommt Zeit, kommt Rendite: Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts für den Dax macht deutlich, wie wichtig ein langer Anlagehorizont ist
© montage: der fonds

Ein langer Atem bei der Geldanlage zahlt sich aus – dass es sich dabei nicht nur um eine Floskel handelt, zeigt das Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts beispielhaft am Dax. Dieses zeigt die jährlichen Durchschnittsrenditen am deutschen Aktienmarkt von 1971 bis heute, und zwar sowohl für Einmalanleger:innen als auch für Sparer:innen. „Zeit schlägt Zeitpunkt, wie schon eine alte Börsenregel sagt“, kommentiert Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts.

Durchhalten zahlt sich bei der Geldanlage aus

Denn: Natürlich gibt es immer mal wieder schlechte Jahre. Sogar richtig schlechte Jahre. Das schlimmste erlebten Dax-Sparer:innen, die Ende 2001 mit ihrem regelmäßigen Investment begannen: Silvester 2002 hatte ihr Investment 49,2 Prozent an Wert verloren – dem Platzen der Dotcom-Blase „sei Dank“. 2008 führte die Finanzkrise für Sparplanneulinge zu einem Jahresverlust von 40,1 Prozent. Dagegen sieht das von der Eurokrise geprägte Jahr 2010 mit einem Minus von 21,1 Prozent gar nicht mehr so dramatisch aus…

Aber jetzt die guten Nachrichten: Wer die Nerven behielt und seinen Sparplan eisern weiterlaufen ließ, war früher oder später wieder im Plus. Ein Beispiel: Bei einem Sparplanstart Ende 1999 ging es mit dem Ende des Neuen Marktes zunächst massiv nach unten – und nachdem die jährliche Durchschnittsrendite Ende 2007 endlich im tiefgrünen Bereich war, machte die Finanzkrise dem positiven Vorzeichen wieder den Garaus. Anleger:innen, die sich davon aber noch immer nicht entmutigen ließen und eisern weitersparten, machten rückblickend alles richtig und kommen Ende 2021 auf eine jährliche Durchschnittsrendite von 7,2 Prozent (Grafik).

Grafik: Dax-Renditedreieck für die monatliche Geldanlage

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Der Einstiegszeitpunkt spielt bei der Geldanlage eine kleinere Rolle

Das belegt, was Bortenlänger sagt: „Entscheidend bei der Geldanlage ist nicht der richtige Einstiegszeitpunkt, sondern die Dauer der Aktienanlage.“ Bei einer Spardauer von 20 Jahren konnte man in der Vergangenheit eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent im Jahr erwirtschaften, hat das Aktieninstitut ausgerechnet. Nach zwölf Jahren lag man mit einer breitgestreuten Aktienanlage immer im Plus.

Die Renditedreiecke für die Einmalanlage im Dax und für den Eurozonenindex Euro Stoxx 50 findet ihr online beim Deutschen Aktieninstitut.

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