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Zerplatzte Träume Was mit den Korrelationen von Anlageklassen passiert ist

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Ein Beispiel dafür ist die Zeit vor der Finanzkrise 2008. Damals galten Hochzinsanleihen tatsächlich noch als Mittel, um Aktienrisiken in Schach zu halten. Und tatsächlich lag die Korrelation zwischen europäischen Aktien und Euro-Hochzinsern bei lediglich 0,23. Doch dann kam die Krise. Schuldner fielen aus, und Anleger verkauften beide Anlageklassen zugleich. Die Korrelation schockte plötzlich mit 0,67. Von dort oben kam sie auch nicht mehr wirklich wieder runter.

Man könnte auch sagen, dass die risikosenkende Wirkung von Hochzinsanleihen dem digitalen Marktverhalten zum Opfer fiel: Anleger gehen entweder raus aus dem Risiko (Risk-off) oder rein ins Risiko (Risk-on). Hilfe geben dabei die inzwischen unzähligen, ähnlich arbeitenden Risikosysteme, die auf den immer wieder gleichen Risikokennzahlen aufbauen. Und die werfen Aktien und Hochzins eben inzwischen in denselben Topf. Wie die Grafiken unten zeigen, betrifft das auch Aktien aus Schwellenländern und in leicht geringerem Umfang deren Anleihen.

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Das ist bei Bundesanleihen hingegen nicht der Fall. Sie gelten nach wie vor als sicherer Hafen in Crash-Zeiten, die Korrelation zu Aktien liegt durchweg unter null. Allerdings fällt auf, dass sie in den zwei jüngeren Crash-Phasen nicht mehr ganz so tief lag. Auch hier gaukelten also die guten Zeiten mehr Sicherheit vor als in schlechten Zeiten tatsächlich da war.

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