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Zertifikatemarkt schrumpft

in Fondsporträts altLesedauer: 2 Minuten
Der Markt für derivative Wertpapiere musste im September Mittelabflüsse in Höhe von 5,7 Milliarden Euro hinnehmen. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vormonat von 6,0 Prozent. Seit Jahresbeginn verringerte sich die Summe der angelegten Gelder (Open Interest) preisbereinigt um 17,7 Prozent.

Dies zeigt die jüngste Statistik, die die EDG GmbH monatlich im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) erhebt. Danach hatten die 14 an der Untersuchung teilnehmenden Emittenten Ende September derivative Wertpapiere im Wert von 82,5 Milliarden Euro ausstehend. Ende Juli betrug das in Derivaten verwaltete Vermögen noch 93,6 Milliarden Euro. Auf alle Derivate-Emittenten hochgerechnet beträgt das Open Interest Ende September 110 Milliarden Euro.

Flucht aus Rohstoffprodukten
Die Gruppe der sogenannten Anlagezertifikate – hierzu gehören beispielsweise Garantie-, Bonus- und Discount-Zertifikate – hatten Ende September einen Anteil am Gesamtvolumen von 99,1 Prozent. Hier sank das Open Interest preisbereinigt um 6,1 Prozent beziehungsweise 5,7 Milliarden Euro. Überproportional viel Geld wurde aus Anlagezertifikaten mit Basiswerten aus dem Rohstoff- und Devisenbereich abgezogen. Die Schwankungen der Basiswerte und deren Einfluss auf die Zertifikate außer Acht gelassen, sank das Gesamtvolumen hier um 19,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

Hebelprodukte hingegen, mit einem Gesamtmarktanteil von 0,9 Prozent, verzeichneten preisbereinigte Mittelzuflüsse in Höhe von 48 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber Ende August von 6,8 Prozent. Besonders stark fiel der Volumenanstieg bei Hebelprodukten auf Aktien aus. Hier nahmen die verwalteten Mittel um preisbereinigte 8,8 Prozent zu.

Garantiezertifikate weiterhin gefragt
Die stärksten Mittelabflüsse unter den Anlagezertifikaten verzeichneten Discountzertifikate. Hier betrug der preisbereinigte Volumenrückgang 21,6 Prozent. Ihr Anteil am Gesamtmarkt schrumpft damit deutlich auf 11,8 Prozent zusammen. Stabil hingegen zeigten sich einmal mehr die Garantieprodukte. Das ausstehende Volumen sank verhältnismäßig schwach um 0,2 Prozent. Mit einem Gesamtvolumen von 35,3 Milliarden Euro liegt ihr Marktanteil weiter auf hohem Niveau und beträgt 43,2 Prozent. Die Preisbereinigung der Volumenzahlen erfolgt, indem die ausstehenden Stückzahlen der Derivate mit den Marktpreisen des letzten Handelstags des Vormonats bewertet werden.   

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