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Von in Studien & UmfragenLesedauer: 4 Minuten
Büroangestellte im Rollstuhl
Bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen hat 2025 nur noch jeder dritte Versicherer seine Quoten veröffentlicht, im vergangenen Jahr war es noch rund jeder zweite. | Foto: Imago Images / Zoonar
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Wenn es um den Klimaschutz geht, spielen Versicherer als Investoren eine wichtige Rolle. Die Analyse der Nachhaltigkeitsleistung von europäischen Versicherern zeigt jedoch, dass noch Verbesserungspotential besteht. Dies geht aus der aktuellen ESG-Studie des Analysehauses Zielke Rating hervor, die 21 europäische Versicherungsgesellschaften unter die Lupe genommen hat.

Die Methode

Die Zielke-Forscher konzentrierten sich in ihrer Analyse ausschließlich auf öffentlich verfügbare ESG-Daten aus den Nachhaltigkeitsberichten der Versicherer. Untersucht wurden 21 europäische Versicherungsgesellschaften mit mehr als 500 Mitarbeitern – mit Ausnahme der Prisma Life, die trotz einer wesentlich geringeren Mitarbeiteranzahl berücksichtigt wurde.

Die Bewertung erfolgte in den drei Hauptkategorien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance). Dabei konnten die Versicherer im Umweltbereich zwischen -5 und +6,25 Punkte erreichen, im Bereich Soziales zwischen -6 und +6,5 Punkte und bei der Unternehmensführung zwischen -3 und +5 Punkte.

In der Gesamtwertung waren damit theoretisch zwischen -4,67 und +5,92 Punkte möglich, wobei die drei Hauptkategorien jeweils mit einem Drittel in die Endnote einflossen. Basis für die Bewertung waren klar definierte Kriterien - etwa im Umweltbereich die Maßnahmen zur CO2-Reduktion, die Integration von ESG-Kriterien in die Kapitalanlage sowie erstmals auch die Taxonomie-Konformität der Investments.

Zu den untersuchten Unternehmen gehörten Versicherer aus neun europäischen Ländern, darunter Frankreich (CNP, AXA, BNP Paribas), Deutschland (Allianz Group, Munich Re, Talanx Group), der Schweiz (Zurich Insurance Group, Helvetia, Swiss Life Group, Baloise Group) sowie weitere Gesellschaften aus Liechtenstein, Belgien, den Niederlanden, Italien, Österreich und Großbritannien.

Umwelt: Fortschritte bei CO2-Emissionen

Im Bereich Umwelt (Environment) zeigt die Studie eine positive Entwicklung: Die CO2-Emissionen der analysierten Versicherer sind im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 3 Prozent gesunken. 19 von 21 untersuchten Versicherern berichten inzwischen transparent über ihre Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen. Allerdings lassen nur 10 Versicherer ihre CO2-Emissionen von externen Prüfern verifizieren.

Die höchste Punktzahl im Bereich Environment erreichte die Axa mit 5,07 von möglichen 6,25 Punkten, dicht gefolgt von der Allianz Group (5,06 Punkte) und Belfius (5,02 Punkte).

Soziales: Versicherer lassen nach

Im Bereich Soziales zeigt die Studie eine leicht rückläufige Entwicklung. Die durchschnittliche Frauenquote in Managementpositionen ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,87 Prozentpunkte auf 30,72 Prozent gesunken. Bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen haben nur noch 33,33 Prozent der Unternehmen ihre Quoten veröffentlicht - ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (47,62 Prozent).

Positiv stechen hier CNP (7,30 Prozent), Axa (5,80 Prozent) und die Zurich Insurance Group (5,56 Prozent) mit überdurchschnittlich hohen Quoten bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen hervor.

Governance: 10 Versicherer erreichen volle Punktzahl

Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) blieb die Gesamtbewertung stabil. Die Forscher bewerteten hier die Auffindbarkeit der Nachhaltigkeitsberichte, die Integration von Nachhaltigkeitsverantwortung und die Formulierung von Nachhaltigkeitsstrategien. Besonders positiv hervorzuheben sind hier zehn Versicherer, die die volle Punktzahl erreichten, darunter AXA, Zurich Insurance Group, Prisma Life und Baloise.

Gesamtranking: Axa führt

Im Gesamtranking führt die Axa mit 5,47 Punkten, gefolgt von Baloise (4,86 Punkte) und der Zurich Insurance Group (4,81 Punkte). Die Studienautoren loben besonders die Transparenz der Axa bei der Offenlegung nachhaltigkeitsbezogener Informationen sowie die Implementierung neuer Strategien zur Verbesserung der ESG-Performance.

Als besonders positiv heben die Forscher auch die Fortschritte bei Zurich Insurance Group, Prisma Life und Baloise hervor, die ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich verbessert haben.

Nachholbedarf bei taxonomiekonformen Investititionen

Erstmals wurde in der aktuellen Studie auch die EU-Taxonomie-Konformität der Investitionen analysiert. Der durchschnittliche Anteil taxonomiefähiger Investitionen liegt bei 13,38 Prozent, während der Anteil taxonomiekonformer Investitionen bei 2,35 Prozent liegt.

Taxonomiefähig (Taxonomy-eligible) sind Wirtschaftsaktivitäten, die grundsätzlich das Potenzial haben, einen wesentlichen Beitrag zu den EU-Klimazielen zu leisten. Sie sind in der EU-Taxonomie aufgeführt, müssen aber nicht zwingend alle Kriterien erfüllen.

Taxonomiekonform (Taxonomy-aligned) sind dagegen nur solche Aktivitäten, die tatsächlich nachweislich die technischen Bewertungskriterien der EU-Taxonomie erfüllen, also einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem Umweltziel leisten, ohne den anderen Zielen zu schaden. Diese Aktivitäten müssen zudem soziale Mindeststandards einhalten.

Der verschwindend geringe Anteil taxonomiekonformer Investititionen zeigt den deutlichen Nachholbedarf bei der nachhaltigen Transformation der Investmentportfolios auf.

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