Zinsanhebung um 100 Punkte im Jahr 2016 So kommentieren Fondsmanager und Volkswirte die Fed-Zinswende
Frank Hübner, stellvertretender Leiter Volkswirtschaft von Sal. Oppenheim: 2016 rechnen wir mit einer weiteren Zinsanhebung um rund 100 Basispunkte
"Mit ihrer heutigen Entscheidung hat die Fed kurz vor Weihnachten den seit langem gesendeten Signalen Taten folgen lassen. Wir sehen in der Leitzinswende den erwarteten „Adelsschlag“ für die erholte US-Wirtschaft und keinen nachhaltigen Störfaktor für die Entwicklung der Aktienmärkte. 2016 rechnen wir mit einer weiteren Zinsanhebung um rund 100 Basispunkte.
Der anstehende Zinssteigerungspfad wird graduell verlaufen. Die US-Wirtschaft erhält mindestens die nächsten drei Jahre noch Unterstützung von einer expansiven Geldpolitik. Ein weiteres Aufschieben der ersten Zinserhöhung hätte das Risiko eines verspäteten Aufbruchs bedeutet und womöglich unerwünscht starke Zinserhöhungen nötig gemacht. Die Fed handelt damit nach dem Motto: Wer ohne Stress ankommen will, sollte sich frühzeitig auf den Weg machen.
Unstrittig ist jedoch, dass der Startschuss für die Leitzinserhöhungen das Ende eines historisch einmaligen geldpolitischen Experiments darstellt. Da es keine Blaupausen für die Rückabwicklung einer solch ultraexpansiven Kurssetzung gibt, ist diese per se mit Unsicherheit verbunden und dürfte für Schwankungen an Kapital- und Devisenmärkten sorgen. Anfällig sind dabei traditionell die Volkswirtschaften und Währungen der Schwellenländer."