
Tagesgeldkonten sind verzinste Konten, auf die Anleger jederzeit zugreifen können. Die Zinsen sind variabel und können sich je nach Marktlage ändern. Die Einlagen sind in der Regel durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem bestimmten Betrag geschützt, was das Risiko eines Kapitalverlusts minimiert.
Festgeldkonten bieten eine fixe Verzinsung über einen bestimmten Zeitraum. Während dieser Laufzeit ist das Kapital fest angelegt und in der Regel nicht verfügbar. Nach Ablauf beziehungsweise bei einer Wiederanlage des Festgeldes wird das dann geltende Zinsniveau zugrunde gelegt, welches sich wie beim Tagesgeld ändern kann. Auch bei Festgeldern greift die Einlagensicherung bis zu einem bestimmten Betrag.
Anleihen sind Schuldverschreibungen, die von Staaten, Unternehmen oder anderen Institutionen ausgegeben werden. Der Käufer einer Anleihe leiht dem Emittenten Geld und erhält im Gegenzug regelmäßige Zinszahlungen (Kupons) sowie die Rückzahlung des Nennwerts am Ende der Laufzeit. Die Zinsen können fest oder variabel sein, und die Laufzeiten variieren stark. Bei festverzinslichen Anleihen sind die Erträge kalkulierbar, wenn die Anleihe bis zum Fälligkeitszeitpunkt gehalten wird. Folglich kann man sich mit Anleihen das aktuelle Zinsniveau bis zum Laufzeitende festschreiben. Fallen die Zinsen, steigt der Kurs der Anleihe. Wird die Anleihe dann vorzeitig verkauft, bekommt man einen Ausgleich für das niedrigere Zinsniveau, welches sich bei einer Wiederanlage ergeben würde.
Risiko der Zahlungsunfähigkeit
Die Höhe dieses Ausgleichs bemisst sich im Wesentlichen an der Restlaufzeit der Anleihe. Im Falle steigender Zinsen kehrt sich der Effekt um und der Kurs der Anleihe fällt, sodass man bei vorzeitigem Verkauf den Betrag verliert, der einem bei einer Wiederanlage bis zur Fälligkeit in Form von höheren Zinsen zufließen würde.
Neben den zuvor beschriebenen Chancen und Risiken aufgrund der Zinsentwicklung, besteht jedoch das Risiko, dass der Emittent zahlungsunfähig wird und die Zinszahlungen sowie die Rückzahlung des Kapitals ausfallen. Dieses Risiko lässt sich minimieren, in dem in Anleihen von Emittenten mit bester Bonität investiert wird und die Investition möglichst breit gestreut über mehrere Emittenten erfolgt.
Zinsen mit Anleihen sichern oder Kursgewinne mitnehmen
Insgesamt hängt die Wahl der Anlageform stark von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont des Anlegers ab. Geht man von fallenden Zinsen aus, kann man sich mit länger laufenden Anleihen, die bis zur Fälligkeit gehalten werden, das aktuelle Zinsniveau sichern.
Bei Tagesgeldern schlagen sich fallende Zinssätze unmittelbar nieder. Bei Festgeldern, die in der Regel mit kürzeren Laufzeiten abgeschlossen werden, finden gesunkene Zinssätze zum Zeitpunkt der Wiederanlage Anwendung und auf länger laufende Festgelder kann man während der Laufzeit in der Regel nicht zugreifen.
Liquide fest verzinste Anleihen bonitätsstarker Emittenten bieten bei fallenden Marktzinssätzen die gute Kombination aus einer festen Verzinsung bis zur Fälligkeit und der vorzeitigen Veräußerbarkeit. Hierbei können Kursgewinne erzielt werden, die das geringere zukünftige Zinsniveau ausgleichen, wenn das Geld anderweitig benötigt wird oder investiert werden soll.

Über den Autor
Thomas Gundermann ist Vermögensberater bei der Taunus Investments in Bad Homburg.