Zinsexperte der Credit Suisse Fed-Zinswende kommt im Dezember
Die Zinswende kommt - und zwar noch in diesem Jahr. Davon ist Ralph Geiger überzeugt. Er rechne damit, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im Dezember erhöhen wird, erklärt der Zinsspezialist im Fondsvertrieb der Credit Suisse im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Kommuniqué der Fed ganz genau lesen
Doch richtig interessant wird es nach der Leitzinserhöhung. „In früheren Zinszyklen folgten auf die erste Anhebung immer gleich mehrere Zinsanhebungen“, sagt Geiger. Daher sollte man das die Fed-Entscheidung begleitende Kommuniqué ganz genau lesen. „Wie dezidiert wird sich die Fed dann zum anstehenden Zinserhöhungspfad äußern, das wird die spannende Frage sein“.
EZB: QE-Ausweitung möglich, aber sinnlos
Und in Europa? Hier hält Geiger eine Ausweitung des Quantitative-Easing-Programms (QE) durch die Europäische Zentralbank EZB für möglich. Sinnvoll wäre es aus seiner Sicht aber nicht. „Was soll das noch bringen?“ fragt er. Schließlich habe Europa bereits eine sehr lockere Geldpolitik. Das Problem liege doch darin, dass die Banken das viele Geld, das sie von der EZB günstig leihen können, nicht an Unternehmen weiterverleihen. Weitet die EZB das QE aus, werden die Banken mit dem Geld Staatsanleihen kaufen, ist Geiger überzeugt.
Fehlallokationen
Und was machen Anleger? Um im Niedrigzinsumfeld Geld mit Anleihen zu verdienen erhöhen sie die Laufzeiten, gehen in niedrigere Bonitäten oder versuchen sich auf dem Währungsmarkt. Das seien alles Investitionen, die sie unter anderen Marktbedingungen nicht vornehmen würden, meint der Zinsspezialist der Credit Suisse. Daher führe dies zu Fehlallokationen.