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Zinsmisere Renten von Freiberuflern auf der Kippe

Reporter mit Kamera: Viele Journalisten arbeiten als Freiberufler.
Reporter mit Kamera: Viele Journalisten arbeiten als Freiberufler. | Foto: Th G / Pixabay.com

Erst vor kurzem hat der Bund der Versicherten eine Analyse der Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer veröffentlicht. Dabei sollten bei jedem Lebensversicherungskunden bereits die Alarmglocken schrillen.

Aktuell sollte eine andere Meldung alle Angehörige von freien Berufen, wie zum Beispiel Steuerberatern, aufschrecken. Angeblich steht nicht nur die Steuerberater-Pensionskasse, also die Deutsche Steuerberater-Versicherung (DSV), vor der Abwicklung. Die Bafin hat demnach aktuell mehr als 31 betriebliche Vorsorgeeinrichtungen unter besonderer Beobachtung. Die Probleme sind dabei nicht nur das Resultat von Managementfehlern, sondern vor allem durch die Niedrigzinspolitik der EZB verursacht.

Das Vermögen der Pensionskassen beziehungsweise Versorgungswerke ist aufgrund vielfältiger Regeln zu großen Teilen in bonitätsstarken Anleihen, vorzugsweise in Euro angelegt. Jede Anleihe, die zurückgezahlt wird, verschlimmert die Lage der Kassen. Schließlich muss das Geld wieder entsprechend angelegt werden. Dabei rentieren bonitätsstarke Anleihen mittlerweile selbst mit langen Laufzeiten mit einer negativen Verzinsung.

Da sehr viele Verträge der späteren Rentenbezieher zum einen bestimmte Rentenhöhen garantieren und gleichzeitig die Lebenserwartung steigt, werden bei dem aktuellen Zinsumfeld diese nicht mehr zu leisten sein. Sofern die Zinsen so niedrig bleiben, und nach einem Anstieg sieht es bis auf Weiteres wahrlich nicht aus, gibt es nur wenige Möglichkeiten für die Pensionskassen:

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  1. Entweder werden die Rentenleistungen erheblich gekürzt, möglicherweise bis zu 50 Prozent und/oder
  2. das Renteneintrittsalter wird deutlich nach hinten verschoben und/oder
  3. die Beiträge müssen erheblich steigen und/oder
  4. die Anlagepolitik muss deutlich zu Gunsten einer deutlichen Höhergewichtung der Aktien verändert werden.

All die aufgezeigten theoretischen Möglichkeiten sind allerdings aktuell kaum umsetzbar, entweder aufgrund vertraglicher Verpflichtungen oder regulatorischer Hürden.

Alles in allem bedeutet dies: Immer mehr Angehörige von freien Berufen müssen um ihre Renten fürchten! Substanzstarke Pensionskassen, bzw. Versorgungswerke werden die Zins-Dürre möglicherweise noch eine Weile aushalten können. Viele andere dagegen könnten bereits in den kommenden fünf Jahren in die Insolvenz schlittern.

Fazit: Aus den genannten Gründen sollte sich jeder Angehörige von freien Berufen überlegen, wie er die kommende und unausweichliche Rentenlücke schließen kann. Dabei können gut austarierte Aktiensparpläne einen wesentlichen Baustein darstellen.

Über den Autor: 
Uwe Eilers ist Vorstand der Vermögensverwaltung FV Frankfurter Vermögen in Königstein/ Taunus.

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