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Zinstief reißt Lücken in die betriebliche Altersvorsorge

Quelle: Fotolia
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Niedrige Zinsen machen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) versprochen haben, das Leben schwer. Legen Sie das Geld dafür selbst an, hat das Auswirkungen auf ihre Bilanzen. Denn die Pensionsverpflichtungen müssen mit einem Diskontfaktor, der sich am aktuellen Marktzinsniveau orientiert, abgezinst werden. Je niedriger er ist, desto höher müssen die Rückstellungen ausfallen, was wiederum die Bilanz belastet.

Haben die Unternehmen die Pensionsverpflichtungen ausgelagert, sind sie unter Umständen trotzdem verpflichtet, Geld nachzuschießen, wenn das Kapital nicht ausreicht.

Das Marktzinsniveau wird also immer mehr zu einem Problem: Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen, bringen kaum noch Zinsen. Langfristig angelegte betriebliche Pensionsfonds werfen kaum noch Erträge ab und Konzerne müssen immer öfter und immer höhere Zuzahlungen einberechnen. Mit einer Verbesserung der Lage rechnen die Wenigsten: Die wirtschaftliche Lage sei zu unsicher, die Zinsen wahrscheinlich weiterhin niedrig und hinzu kämen auch immer mehr Rentner.

Insgesamt haben 17 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland Anrecht auf eine betriebliche Altersvorsorge. Laut eines Berichts der Beratungsfirma Mercer, welchen die „Financial Times Deutschland“ zitiert, haben die 30 Dax-Konzerne Gesamtpensionsverpflichtungen von 300 Milliarden Euro. Das seien gut 40 Milliarden mehr als Anfang des Jahres. Im Schnitt decken deutsche Unternehmen aber nur 62 Prozent der Verpflichtungen mit Kapitalanlagen ab. Zu Jahresbeginn waren es 4 Prozent mehr. Internationale Konzerne sichern im Schnitt rund drei Viertel ihrer Pensionsverpflichtungen ab.

Beispiel Lufthansa: Sie hat Pensionsverpflichtungen von 12,9 Milliarden Euro – das ist der dreifache Börsenwert der Fluggesellschaft.

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