LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Zinswende Devisenhändler sehen Fed-Zinserhöhung im Dezember gelassen entgegen

Seite 2 / 2



Futures an den Terminmärkten deuten derzeit eine 66-prozentige Wahrscheinlichkeit dafür an, dass das Federal Open Market Committee am 16. Dezember eine Zinserhöhung ankündigen wird. Ende Oktober lag die Wahrscheinlichkeit noch bei 50 Prozent. Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass der effektive Leitzins nach der ersten Anhebung im Durchschnitt bei 0,375 Prozent liegen wird.

Yellen hatte im November vor dem US-Kongress erklärt, eine Zinserhöhung im Dezember sei weiterhin eine „echte Möglichkeit".

Der Beginn des Zinserhöhungszyklus’ „wird schon seit Langem erwartet", sagte Ajay Rajadhyaksha, Leiter Macro Research bei Barclays Plc am 12. November vor Journalisten. „Das ist nicht furchtbar wichtig. Was wirklich wichtig ist sind die Botschaften, die drumherum abgegeben werden", stellte er fest.

Auch Schwellenländer könnten die Währung steigen lassen, da die Zentralbanken auf eine Repatriierung von Kapital in die USA und auf das abkühlende Wachstum in China reagieren. Rund 36 Prozent der Investoren, die Barclays Ende Oktober befragte, nannten die Konjunkturentwicklung in China und in Industrieländern als Hauptsorge in den kommenden zwölf Monaten. Nur sieben Prozent bezeichneten US-Zinserhöhungen als Hauptrisiko. Investoren werden dieses Jahr geschätzte 540Milliarden Dollar aus Schwellenländern abziehen – der erste Netto-Kapitalabfluss seit 1988, wie das Institute of International Finance im Oktober mitteilte.

„Die USA sind in dem aktuellen Zyklus nie das Maß aller Dinge gewesen. Der Aktuelle Zyklus ist ein Schwellenländerzyklus, er ist ein Rohstoffzyklus, er ist ein China-Zyklus", sagte Andrew Milligan, Leiter Strategie weltweit bei Standard Life Investments Ltd. in Edinburgh. „Wir können uns eine Lage vorstellen, in denen die Schwellenländer ein ziemlich schwieriges Jahr 2016 bekommen werden."

Bislang sind die Märkte unbeeindruckt geblieben. Der Chicago Board Options Exchange Volatility Index, der die Schwankungen von Aktienkursen misst, gab im Oktober so stark nach wie seit vier Jahren nicht mehr, ist seitdem aber wieder auf über seinen Durchschnitt in diesem Jahr angestiegen. Der Bank of America Merrill Lynch MOVE Index, der Preisschwankungen von US-Staatsanleihen auf Basis von Optionen misst, liegt auf seinem niedrigsten Stand seit Jahresbeginn.

Für HSBC Holdings Plc bedeutet das, dass Investoren, die auf einen Dollaranstieg setzen, ein hartes Jahr 2016 bevorstehen würde. „Die haben die Rally verpasst", sagte David Bloom, Leiter Devisenstrategie weltweit bei HSBC in London, letzte Woche in Bloomberg Television, „aber jetzt ist sie schon eingepreist."

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen