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Aus der CFP-Praxis Zinswende: Wie die Ruhestandsplanung mit Immobilien-Investments gelingt

Paar auf der Dachterrasse
Paar auf der Dachterrasse: Als Kapitalanlage können Immobilien das Vermögen stabilisieren | Foto: Imago Images / Westend61

Mein Kunde ist 42 Jahre alt, als Projektleiter tätig und verdient circa 85.000 Euro jährlich. Er wohnt in einer Neubau-Immobilie, die einen ungefähren Wert von 450.000 Euro hat. Die Immobilie hat er vor fünf Jahren zu einem Kaufpreis von 400.000 Euro gekauft und dafür 100.000 Euro Eigenkapital eingebracht. Er hat momentan noch Verbindlichkeiten in Höhe von rund 242.000 Euro. Für seine Immobilie legt er bereits jetzt Instandhaltungsrücklagen nach der Peters´schen Formel in Höhe von circa 8.000 Euro jährlich zurück.

Die Vermögensbilanz 2023 stellt sich wie folgt dar:

Vermögensbilanz 2023

Das Gesamtvermögen meines Kunden beläuft sich momentan auf etwa 365.000 Euro. Die Inflation haben wir in der Rechnung nach einer kurzen Diskussion mit 3 Prozent jährlich angesetzt.

Finanzielle Zukunft im Blick

Mit dem Erwerb der Immobilie und einer steuerlich vorteilhaften Basisrente hat mein Kunde den Grundstein für seine Altersvorsorge gelegt. Doch um seinen aktuellen Lebensstandard im Ruhestand halten zu können, sind noch weitere Bausteine notwendig – aufgrund der geringen zu erwartenden gesetzlichen Rente ist eine größere finanzielle Lücke zu schließen. Da er privat krankenversichert ist, möchte er auch dafür ausreichend Rücklagen aufbauen, um auf eventuell steigende Prämienkosten vorbereitet zu sein. Dafür hat er vorausschauend bereits einen entsprechenden Beitragsentlastungstarif im Vertrag verankert.

 

 

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Bei der Altersvorsorge hat sich mein Kunde bewusst gegen eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) entschieden, sodass die Überlegungen bisher um die Erhöhung der bestehenden Basisrente oder den Erwerb einer fremdgenutzten Immobilie kreisen. Er tendiert zu letzterem, allerdings gibt ihm der Zinsanstieg in den letzten Monaten zu denken. Er befürchtet, dass sich eine Investition aufgrund des höheren Zinsniveaus nicht lohnt. Dieser Gedanke hielt ihn bislang davon ab, eine Entscheidung zu treffen.

Veränderte Lebensumstände erfordern dynamische Planung

Während wir in der Planung seines Altersvorsorgekonzepts sind, ändert sich die Finanzsituation meines Kunden: Er erbt unerwartet eine Summe von rund 200.000 Euro, die er anlegen möchte. Deshalb überlegt er, sein bereits bestehendes breit diversifiziertes Fonds-Portfolio aufzustocken, dessen Ansatz er immer mehr schätzt. Dieses Portfolio erreicht durch eine spezielle Vorgehensweise bei der Konzeption (Verbindung von Einmalzahlung mit strategischen Sparplänen), aktivem Management während der Laufzeit und Risikobegrenzung in der Auflösungsphase ein vorteilhaftes Verhältnis von Renditechancen und Schwankungshöhe.

Im regelmäßigen Dialog mit dem Anleger werden der Austausch von schlechter performenden Fonds gegen bessere sowie die Vermeidung des Klumpenrisikos durch regelmäßige Re-Allokation, der Zukauf bei günstiger Gelegenheit sowie die sinnvolle Gewinnsicherung umgesetzt. Ein positiver Nebeneffekt dieses Ansatzes kann zudem die schnelle Erholung nach schwachen Börsenphasen aufgrund des Cost-Average-Effekts sein.

Im Beratungsgespräch spielen wir die Investitionsmöglichkeiten gemeinsam durch. Eines der Szenarien, die für meinen Kunden infrage kommen, ist die Streuung des Erbes in verschiedene Anlagen: eine Einmalzahlung von 10.000 Euro in die Basisrente verbunden mit einer Aufstockung der regelmäßigen Zahlungen auf 500 Euro monatlich, um die Altersvorsorge in Form einer lebenslangen Rente zu stärken und von den Steuervorteilen zu profitieren.

Für die restlichen 190.000 Euro schlage ich folgende Aufteilung vor: zum einen den Erwerb einer fremdgenutzten Immobilie mit einem Eigenkapital in Höhe von rund 60.000 Euro. Zum anderen werden rund 30.000 Euro in zwei unterschiedliche Alternative Investmentfonds (AIF-Bausteine) angelegt, sodass wir die restlichen 100.000 Euro für die Aufstockung seines Portfolios nutzen können.

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