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Zinswüste und Corona Wie sich Profi-Anleger jetzt verhalten

Einkaufsbummel mit Gesichtsmasken: Die Corona-Pandemie hat für ein ganz anderes Straßenbild gesorgt – und für verändertes Anlegerverhalten.
Einkaufsbummel mit Gesichtsmasken: Die Corona-Pandemie hat für ein ganz anderes Straßenbild gesorgt – und für verändertes Anlegerverhalten. | Foto: imago images / UPI Photo / Stephen Shaver

Warum fließt immer mehr Anlagevermögen in Spezialfonds?

Professionelle Investoren legen anhaltend weniger in Direktanlagen und stärker in Spezialfonds an. Das liegt einerseits an den dauerhaften Niedrigzinsen: Je länger diese Phase dauert, desto schwieriger wird es, mit direkten Investments die passenden Erträge für regelmäßig langfristige Auszahlungen in Renten oder Pensionszusagen zu erzielen.

Auf der anderen Seite konzentrieren sich die Profis aber auch immer stärker auf das eigentliche Vermögensmanagement und übergeben Verwaltung, Technik und die komplexer werdende Regulatorik an darauf spezialisierte Partner. Die Entwicklung der Volumina auf der Plattform von Universal-Investment belegt diesen Trend: In den achteinhalb Jahren der regelmäßig durchgeführten Analyse wuchs das Volumen um das 3,5-Fache. Zum Start ins zweite Halbjahr 2020 lag es bei 347 Milliarden Euro und entspricht damit 18,6 Prozent des gesamten vom BVI erfassten Spezialfondsvermögens per 31. Mai 2020.

Wie verändert sich die Allokation?

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Um ihren Ausschüttungs-Verpflichtungen nachzukommen, gehen institutionelle Anleger bereits seit einiger Zeit neue Wege und diversifizieren ihre Portfolien stärker. Der Trend hin zu mehr alternativen Investments ist ungebrochen, die prozentual einen immer höheren Anteil ausmachen. Zwar sind Anlagen in diesem Segment illiquider als Aktien oder Anleihen, Investments in Infrastruktur oder Immobilien generieren dafür aber die so dringend benötigten stabilen Cash-Flows bei derzeit weniger Volatilität.

Wie wirkten sich die Höhenflüge der Aktienindizes nach dem Crash auf die Entwicklung der Aktienvolumina institutioneller Anleger aus?

Lässt man die individuell genutzten Wertsicherungskonzepte einmal außer Acht, so sanken im ersten Quartal die reinen Aktienvolumina der Spezialfonds krisenbedingt um 18 Prozent auf 67 Milliarden Euro. Ende März erreichten sie mit durchschnittlich 20,4 Prozent im indirekten Portfolio ihren Tiefpunkt – allerdings ohne größere Abflüsse. Universal-Investment konnte in dieser Zeit sogar Nettomittelzuflüsse verzeichnen.

Bis Ende Juni stiegen die Aktienanteile schon wieder auf 22,8 Prozent beziehungsweise 79 Milliarden Euro. Trotz boomender Börsen sind die Bestände damit aber noch nicht ganz auf Vorkrisenniveau und weit entfernt von der 30-Prozent-Marke der Jahre 2015 bis 2017. Auch schon vor der Pandemie haben die langfristig denkenden Fondslenker in dieser Anlageklasse zurückhaltender agiert und die sich verschlechternde Wirtschaftslage sowie zunehmende weltpolitische Risiken bei ihren Entscheidungen berücksichtigt.

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