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Zitat der Woche Wie billiges Öl die Wirtschaft ankurbelt

Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers
Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers
Die wichtigste makroökonomische Entwicklung in der zweiten Hälfte des Jahres 2014 war der Verfall des Ölpreises. Diese Ansicht vertritt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. „Es gab eine Reihe von Erklärungen dafür, die vom volkswirtschaftlichen Pessimismus über das eher Technische bis hin zu verschwörungstheoretischen Ansätzen reichten“, erklärt der Experte.

„So wird der Preisrückgang teils als Ausdruck einer zu geringen Nachfrage aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums gesehen, teils als Zeichen für die Angebotsausweitung durch die höhere Förderung in den USA, Lybien, im Irak und in Russland“, so Iggo. „Zum Teil aber auch als Zeichen einer Verschwörung mit dem Ziel, die wachsende US-Ölindustrie zu treffen oder Russlands Präsident Wladimir Putin zu stürzen.“

Globale Inflation sollte weiter sinken

Unabhängig von seinen Ursachen habe der Preisverfall signifikante Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. „Der niedrige Ölpreis wird weithin als günstig für das Wirtschaftswachstum angesehen“, erläutert Iggo. „Und er führt dazu, dass die globale Inflation weiter sinken wird.“ Dies spreche tendenziell dafür, dass das Zinsniveau für längere Zeit niedrig bleiben könne und habe in den vergangenen Wochen bereits zu einer starken Performance der Anleihemärkte geführt. Zudem dürfte der niedrige Ölpreis vor allem in den USA und Europa auch den Verbrauchern helfen.

„Das billige Öl könnte die Nachfrage in den kommenden Monaten weiter anheizen“, so Iggo. „Die Wachstumsprognosen werden daher derzeit bereits wieder ein wenig angehoben.“ Ein Folgeeffekt dieser Entwicklung könnte sein, dass die US-Notenbank Fed angesichts einer Belebung der Wirtschaft eher früher als später auf die geldpolitische Bremse tritt. Dies wiederum dürfte auch für die Finanzmärkte interessant sein: „Öl ist wichtig für die globale Wirtschaft und für die Märkte, aber vermutlich werden auch im Jahr 2015 die Notenbanken im Mittelpunkt des Geschehens stehen.“

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