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Ausblick für Vermögensverwalter
Die 3 Top-Herausforderungen für Wealth Manager
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Ausblick für Vermögensverwalter Die 3 Top-Herausforderungen für Wealth Manager

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Wettbewerbslandschaft im Wandel

Die dritte alltägliche Sorge der Vermögensverwalter ist der Wettbewerb. Eine Reihe neuer Akteure hat kürzlich das Marktumfeld betreten und bieten zusätzliche Konkurrenz für bestehende Anbieter. Etablierte Verwalter fürchten mitunter ihre sichere Position im neuen Marktumfeld. Der Wettbewerb wird sowohl von Investmentbanken und Vermögensverwaltern, sowie Retailbanken und Versicherern derzeit umgekrempelt und verschärft.  

Die Digitalisierung im Bereich der Vermögensverwaltung hat hier in den letzten Jahren maßgeblich zu einer zunehmenden Demokratisierung des Sektors geführt. Einige spekulieren sogar, dass große Technologieunternehmen wie Google, Apple und Amazon in diesen Bereich einsteigen und das untere Ende des Marktes bedienen könnten. Diese Unternehmen kennen die Verbraucher bereits sehr gut und wissen, wie sie die Technologie einsetzen können, um die Verbraucher anzusprechen, und sind möglicherweise sogar in der Lage weiter an der Kostenschraube zu drehen und deutlich günstigere Dienstleistungen anzubieten. 

 

In diesem Wettbewerbsumfeld können sich die Wealth Manager durch eine stärkere Personalisierung wieder auf ihre Kunden konzentrieren. Dies kann durch eine Verbesserung des Technologieangebots erreicht werden, indem beispielsweise KI-Funktionen hinzugefügt werden, um bessere Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen und den Kunden eine umfassende Beratung zu bieten, im Gegensatz zu der üblicherweise angebotenen stückweisen Beratung. 

Verwalter können zudem verstärkt auf Wealthtech-Lösungen setzen, um Kunden besser in Anlageentscheidungen und den Handel einzubinden. Hierbei nutzen sie ihre Expertise, ihr Wissen zu Kundenpräferenzen und ihre Verbindungen – Mehrwerte gegenüber neueren, rein digitalen Konkurrenten. Im Bereich der digitalen Beratung bietet der Einsatz von Robo-Advisors neben den traditionellen Kanälen den Unternehmen bessere Möglichkeiten, Kunden anzusprechen und die Konkurrenz abzuwehren. 

Hinsichtlich den Bedürfnissen der jüngeren Generationen ein signifikanter Faktor, so stieg laut einer McKinsey-Studie die Akzeptanz digitaler Beratung von 43 Prozent im Jahr 2018 auf 59 Prozent im Jahr 2021. So findet sich hier der Schlüssel zur Gewinnung von Generationen wie den Millennials und der Generation Z. Angesichts der Billionen, die sie von ihren Eltern erben werden, ein nicht außer Acht zu lassendes Marktsegment.

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Langlebigkeit in einer sich ständig wandelnden Branche 

Die dreifache Bedrohung durch Compliance, Cybersicherheit und Wettbewerb stellen sehr unterschiedliche Punkte dar, essenzieller denn je sind die Qualität und Sicherheit von Daten. Um zu überleben, müssen Wealth Manager eine bessere Übersicht und Kontrolle über ihre Organisationen erlangen, und das bedeutet auch, dass sie die Datenkapazitäten mithilfe von Technologie verbessern und schützen müssen. Da allerdings mehr Technologie meist höhere Kosten mit sich bringt, gelangen viele Manager zu dem Schluss, über eine Konsolidierung Skaleneffekte einer größeren Organisation zu erzielen. Ein Trend, der in der Regel größere, gut kapitalisierte Organisationen wie Investment- und Universalbanken begünstigt. 

 

Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein: Der wirksame Einsatz von Technologie ist nicht die Domäne der großen Unternehmen. Vielmehr muss ein Schwerpunkt darauf liegen, wie die Manager die Technologie einsetzen, um sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden ein effizientes Nutzererlebnis zu schaffen. So können Wealth Manager Zeit für Verwaltungsaufgaben verkürzen und schließlich mehr Zeit damit verbringen, einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen. 

Ohne Zweifel befindet sich die Branche bereits im Wandel. Dieser bringt neben Risiken aber auch zahlreiche Chancen mit sich. Kunden hingegen, die leicht auf alle benötigten Informationen zu ihren Portfolios zugreifen und über mehrere Kanäle mit ihren Beratern interagieren können, werden bei ihren Unternehmen bleiben. Dieser Ansatz trägt wesentlich dazu bei, die Langlebigkeit in einer Branche zu sichern, die sich in einem ständigen Umbruch befindet.

Über den Autor: 

Zlatko Vucetic ist Chef von Infront Financial Technology, einem norwegischen Software-Dienstleister für die internationale Finanzbranche. Das Unternehmen aus Oslo beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter in 13 Ländern Europas und in Südafrika. Die 3.600 Infront-Firmenkunden mit mehr als 90.000 professionellen Anwendern erhalten globale Marktdaten, Nachrichten und Analysen sowie Beratungen zur Einhaltung regulatorischer Vorgaben.

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