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Zocken, aber richtig: Checkliste zum Kauf von Hebelprodukten

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6. Wodurch genau unterscheiden sich Knock-out-Produkte von Optionsscheinen? „Die Preisstellung von Knock-out-Produkten erfolgt fast ohne Einflüsse der Volatilität. Dadurch sind sie wesentlich transparenter als Standard-Optionsscheine. Im Gegenzug besitzen sie eine Knock-out-Schwelle; wird diese während der Laufzeit durch den Kurs des Basiswertes berührt, verfallen Knock-out-Produkte wertlos“, sagt Weyand. Optionsscheine sind nicht mit derartigen Schwellen ausgestattet. Aufgrund der tendenziell längeren Laufzeiten und daher hohen Zeitwerte erfordert eine kurzfristige Spekulation mit Optionsscheinen in der Regel einen höheren Kapitaleinsatz, als es bei Knock-out-Produkten auf denselben Basiswert der Fall wäre. Der oft günstigere Preis eines Knock-out-Produktes ist der Grund für die höhere Hebelwirkung von Knock-out-Produkten im Vergleich zu Standard-Optionsscheinen. 7. Wie kann man einen Totalverlust vermeiden? „Anleger sollten stets einen vorgelagerten Stop-Loss verwenden“, sagt Weyand. Damit erhalten sie zumindest einen Restwert, wenn der Stop-Loss erreicht wird. 8. Warum muss man für Knock-out-Produkte Finanzierungskosten bezahlen? Um an der Kursbewegung eines Basiswerts teilhaben zu können, zahlen Anleger im Vergleich zum Direktinvestment in den Basiswert nur den Briefkurs des jeweiligen Produktes. Dieser setzt sich – ohne Berücksichtigung des Aufgeldes bei Call- beziehungsweise Long-Produkten – aus dem aktuellen Kurs des Basiswerts abzüglich des Basiskurses zusammen, multipliziert mit der Bezugsmenge. Der Betrag bis zur Höhe des Basiskurses wird vom Emittenten für den Anleger über einen Kredit finanziert. Im Gegenzug werden dem Anleger hierfür Kreditzinsen in Rechnung gestellt. Bei Produkten mit begrenzter Laufzeit werden die Kreditzinsen bereits bei Ausgabe des Optionsscheins verrechnet. Bei Produkten mit unbegrenzter Laufzeit wird der Basiskurs täglich angepasst. Weyand: „Die Finanzierungskosten können von Emittent zu Emittent stark variieren. Die Spanne reicht von 1,5 bis zu 8 Prozent. Ein Vergleich lohnt sich also. Angaben zur Höhe der Finanzierungskosten finden Anleger im Verkaufsprospekt des jeweiligen Emittenten.“ 9. Optionsschein oder Knock-out-Produkt – welches ist die bessere Wahl? Hierbei kommt es vor allem darauf an, welches Investmentziel Anleger verfolgen und welche Risiken sie mit ihrer Investition zu tragen bereit sind. Natürlich gehen beide Produktarten mit dem Risiko einher, das eingesetzte Kapital zu verlieren. Doch im Vergleich ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Knock-out-Produkt umso höher, je näher der Kurs des zugrundeliegenden Basiswerts an der Knock-out-Schwelle notiert. Der Optionsschein dagegen kann während der Laufzeit durchaus weit aus dem Geld notieren sich aber bis zum Laufzeitende wieder erholen und sogar tief im Geld landen. Bei einem Knock-out-Produkt hätte dies zur vorzeitigen Fälligkeit geführt. Anleger, die nicht von der Entwicklung der impliziten Volatilität abhängig sein wollen, sind mit Knock-out-Produkten allerdings besser bedient. Denn diese spielt hier kaum eine Rolle. Weyand: „Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, welche Aspekte im Vordergrund stehen: Ob sie Veränderungen der Volatilität eher als Chance sehen oder ob sie lieber unabhängig davon sein wollen und eine transparente Preisbildung bevorzugen. Zurzeit sind Optionsscheine nicht so gefragt wie Knock-out-Produkte, die keinen Volatilitätseinfluss haben. Anleger scheinen also kurzfristig nicht mit einem Rückgang der impliziten Volatilität zu rechnen.“ 10. Bis zu welchen Anlagesummen sind Optionsscheine und Hebelprodukte problemlos handelbar? Es zählt zum Handwerk der Derivatehändler der Emittenten, auch für große Stückzahlen und Anlagesummen handelbare Preise zu stellen. Die angezeigten Preise sollen dabei auch bei größeren Stückzahlen und Volumina stabile Spreads zeigen. Die Stückzahlen werden von allen Emittenten zu jeder WKN auf den Websites der Plattformen der beiden führenden Derivatebörsen Scoach.de und Euwax.de veröffentlicht. Als Faustregel gilt: Je liquider der Basiswert, umso größer die handelbaren Stückzahlen der Optionsscheine.

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