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  • Wie geht Columbia Threadneedle Investments mit der US-Zollpolitik um?

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Von in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 6 Minuten
Donald Trump, 9. April
Donald Trump, 9. April: Auch wenn viele der neu angekündigten Zölle – abgesehen von China – zunächst für 90 Tage ausgesetzt werden, bleibt die Unsicherheit hoch. | Foto: Imago Images / ZUMA Press Wire

William Davies, Global Chief Investment Officer: US-Zölle bringen Bewegung in die Weltmärkte

William Davies

Die Zollerhebung vom 2. April markiert einen bedeutsamen Moment im globalen Handel. Sie brachte zunächst mehr Klarheit über das tatsächliche Ausmaß der Maßnahmen – wobei der Umfang selbst durchaus überraschte. Gleichzeitig passte sie zu den bereits früher geäußerten Absichten der US-Regierung.

Die betroffenen Länder wurden vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen gewarnt. Gleichzeitig ließ Donald Trump durchblicken, dass kooperative Länder mit Erleichterungen rechnen können. Es ist daher zu erwarten, dass die Reaktionen unterschiedlich ausfallen: Während China bereits mit Gegenmaßnahmen reagiert hat, nahmen andere Staaten eine kompromissbereitere Haltung ein, um ihre eigenen Zölle zu reduzieren.

Ein unsicheres Umfeld mit Folgen für Märkte und Unternehmen

Donald Trumps Zollkrieg geht in die zweite Runde: 10 Prozent Zölle auf fast alle US-Importe und noch höhere Zölle auf Waren aus Ländern wie China, Japan und Indien sowie der Europäischen Union – auch wenn ein Teil davon nun für 90 Tage ausgesetzt ist. Dennoch bleibt es beim Basiszollsatz von 10 Prozent, und auch die 25 Prozent auf Autos, Stahl und Aluminium gelten weiter. Die Risikoprämie am Aktienmarkt dürfte vorerst erhöht bleiben.

Zugleich stellt das neue Handelsumfeld Unternehmen vor große Herausforderungen. Die wachsende Unvorhersehbarkeit von Kosten und Zöllen erschwert Investitionen und Planungen – was sich voraussichtlich negativ auf Wachstum und Gewinnmargen auswirken wird. Handelshemmnisse, die darauf abzielen, Produktionsverlagerungen ins Ausland zu erschweren, stehen dabei im Widerspruch zu den Effizienzprinzipien der globalisierten Wirtschaft.

Ein interessanter Aspekt: Die Vereinigten Staaten befinden sich im internationalen Vergleich in einer besonderen Position. Ihr Importanteil am Bruttoinlandsprodukt ist relativ niedrig, was sie widerstandsfähiger gegenüber direkten Handelsschocks macht.

Qualität als Schlüsselstrategie

Unsere konsequente Ausrichtung auf Qualität erweist sich in diesem Umfeld als vorteilhaft – insbesondere im Bereich festverzinslicher Anlagen. Dort haben sich vor allem Staatsanleihen sowie Unternehmensanleihen höherer Bonität positiv entwickelt, da die Renditen zuletzt gesunken sind.

Im vergangenen Jahr war unsere eher vorsichtige Positionierung in einem risikofreudigen Marktumfeld nicht von Vorteil – im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 zahlt sich der Fokus auf Qualität jedoch klar aus.

Melda Mergen, Global Head of Equity: Der globale Handel steht vor einem strukturellen Umbruch

Melda Mergen

Die jüngsten Ankündigungen der US-Regierung zeigen klar: Es geht darum, staatliche Einnahmen zu steigern und gleichzeitig die Produktion stärker ins Inland zu verlagern.

Auffällig ist, wie viele Länder von den neuen Maßnahmen betroffen sind – das unterstreicht, dass sich kein Markt dieser Entwicklung entziehen kann. Besonders deutlich wird das am Beispiel Vietnams: Das Land hatte stark davon profitiert, dass viele Unternehmen ihre Produktion aus China dorthin verlagert hatten. Nun sieht sich auch Vietnam mit hohen US-Zöllen konfrontiert – ein deutliches Signal, dass sich globale Lieferketten nicht mehr einfach durch geografische Ausweichmanöver schützen lassen.

Wir interpretieren diese Entwicklungen als Hinweis auf einen tiefgreifenden, langfristigen Wandel im Welthandel. Die Umbrüche werden sich über Jahre hinziehen, von nationalen Eigeninteressen geprägt sein und mit steigenden Kosten einhergehen.

Inflationäre Tendenzen dürften sich in diesem Umfeld weiter verstärken. Die Zeche zahlen letztlich sowohl die Verbraucher als auch die Aktionäre – etwa durch höhere Preise und sinkende Gewinnmargen.

 

Was bedeutet das für Anleger?

In einer Welt im Umbruch gewinnen sorgfältige Portfoliokonstruktion und konsequentes Risikomanagement an Bedeutung. Besonders im Fokus stehen dabei Unternehmen mit soliden Bilanzen und starkem freien Cashflow – sie haben die besten Voraussetzungen, auch in einem anspruchsvolleren Umfeld zu bestehen.

Denn klar ist: Aktives Management hat in solchen Phasen die besseren Karten als passive Ansätze. Während passive Strategien lediglich die Vergangenheit abbilden, geht es im aktiven Management darum, künftige Entwicklungen antizipierend zu steuern. In Zeiten fundamentaler Veränderungen ist reines Momentum kein verlässlicher Erfolgsfaktor mehr.

Aktives Management gewinnt in Zeiten des Umbruchs an Bedeutung

Wir befinden uns in einer Phase tiefgreifender Veränderungen, die die Grundlagen des globalen Handels und damit auch des Investitionsumfelds auf den Kopf stellen. Die jüngsten politischen Ankündigungen dürften weltweite Lieferketten nachhaltig beeinflussen. Doch diese Transformation wird Zeit benötigen – und sie wird geprägt sein von nationalen Interessen und hoher Unsicherheit.

Vor diesem Hintergrund arbeiten wir intensiv daran, unsere Analysemethoden auf das neue Umfeld auszurichten. Das bedeutet: Wir passen unsere Bewertungsmodelle an – in vielen Fällen wird das bisherige Negativszenario zur neuen Basiserwartung. Gleichzeitig erweitern wir unsere Betrachtungshorizonte deutlich über die üblichen zwei Jahre hinaus. In einem Umfeld, das von strukturellen Umbrüchen geprägt ist, reicht kurzfristiges Denken nicht mehr aus.

Vorsicht bei Bewertungen, Fokus auf Qualität

Die anhaltende Unsicherheit fordert ein besonders sorgfältiges Vorgehen. Bei der Bewertung von Unternehmen agieren wir bewusst konservativer. Auch bei den Wachstumserwartungen bleiben wir vorsichtig – und wo immer möglich, nehmen wir eine defensivere Haltung ein. Wir stehen in engem Austausch mit den Managementteams der Unternehmen, um ihre Einschätzungen zu den Auswirkungen auf ihre Märkte, Branchen und Regionen direkt einfließen zu lassen.

Warum aktives Management jetzt im Vorteil ist

In dieser Situation wird deutlich, worin die Stärken eines aktiven Managements liegen. Durch eine fundierte Fundamentalanalyse sind wir in der Lage, gezielt jene Unternehmen zu identifizieren, die langfristig erfolgreich und zugleich widerstandsfähig sind. Passives Investieren hingegen folgt der Vergangenheit – in einem sich wandelnden Umfeld kann das schnell schwache Ergebnisse bringen.

Unsere Strategie bleibt auch im neuen Umfeld klar: Wir bevorzugen gut geführte, solide kapitalisierte Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen. Solche Qualitätswerte haben nicht nur bessere Chancen, kurzfristige Turbulenzen zu überstehen – sie sind auch gut aufgestellt, sobald sich neue wirtschaftliche Realitäten etablieren.

Unser Ziel bleibt es, Stabilität und Chancen in Einklang zu bringen – mit einem klaren Fokus auf Substanz, Widerstandsfähigkeit und langfristiges Potenzial.

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