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Zu lange auf Banklizenz gewartet Fintech geht in „vorläufige Insolvenz“

Bezahlen per Smartphone ist technisch bereits problemlos möglich. Foto: obs/ERGO Versicherungsgruppe AG
Bezahlen per Smartphone ist technisch bereits problemlos möglich. Foto: obs/ERGO Versicherungsgruppe AG
Das Fintech-Unternehmen Paymill hat strategische Insolvenz angemeldet. Laut Informationen der Internetplattform Gruenderszene.de war der Anbieter von Schnittstellen für Kreditkartenzahlungen nach einer geplatzten Übernahme finanziell unter Druck geraten. Paymill war im Jahr 2012 mit Starthilfe durch das Förderunternehmen Rocket Internet der Brüder Samwer (Zalando) gegründet worden.  

Paymill-Firmengründer Mark Henkel schätzt gegenüber Gruenderszene.de ein: Um im Fintech-Bereich groß zu werden, brauche ein Unternehmen eine Banklizenz. Das habe Paymill jedoch zu viel Zeit gekostet. Sein Unternehmen habe daher auf außenstehende Kapitalgeber als strategische Partner gesetzt. 18 Millionen US-Dollar an Beteiligungskapital seien zusammengekommen. Das Wachstum des Unternehmens sei jedoch durch die strategischen Partnerschaften eingeschränkt gewesen, resümiert Henkel. Die Kapitalgeber hätten sich mit der Zeit wieder zurückgezogen.  

„Strategische Insolvenz“

Die jetzt angemeldete Insolvenz sei eine „strategische“. Man wolle „Zeit gewinnen“, um einen Käufer für Paymill zu finden, so Henkel. Rechtsanwalt Vincenz von Braun, der mit der Sanierung des Fintechs betraut ist, sieht gute Chancen für einen erfolgreichen Verkauf innerhalb der kommenden zwei Monate: „Das Unternehmen hat einen wertvollen Kern, ein gutes Team und Produkt“, so der Sanierungsexperte gegenüber Gruenderszene.de. Angestrebt sei ein sogenannter „Asset Deal“: Der potenzielle Käufer solle die werthaltigen Teile von Paymill inklusive der Mitarbeiterverträge erhalten, ohne die Verbindlichkeiten des Unternehmens mit zu übernehmen.

Gruenderszene.de weist darauf hin, dass neben Paymill auch andere Fintech-Unternehmen aus der Start-up-Schmiede von Rocket Internet umstrukturieren mussten: Eben ist der Anbieter von mobilen Bezahllösungen Payleven mit dem Wettbewerber SumUp fusioniert. Im vergangenen Jahr war die Kreditplattform Zencap an das britische Unternehmen Funding Circle verkauft worden. 

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