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Zu Unrecht verschmäht „17 VV-Fonds unter den Top 20 globalen flexiblen Mischfonds“

Anja Schlick, Leiterin Financial Assets, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
Anja Schlick, Leiterin Financial Assets, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
Deutschland hat den Mischfonds wiederentdeckt. Keine andere Fondskategorie verzeichnete 2015 auch nur annähernd ähnlich hohe Zuflüsse. Laut der Jahresstatistik des deutschen Fondsverbands BVI sorgten 2015 neue Anlegergelder in einer Gesamthöhe von rund 38,6 Milliarden Euro dafür, dass in der Fondskategorie in Deutschland nun mehr als ein Viertel des in Publikumsfonds angelegten Kapitals steckt. Zum Vergleich: Zur Jahrtausendwende stellten Mischfonds gerade einmal fünf Prozent des Gesamtfondsvolumens. Damit setzt sich nach Jahren der immer weiter getriebenen Spezialisierung zunehmend wieder der vermögensverwaltende Fondsgedanke durch.

Auch im laufenden Jahr bleibt der Zuspruch groß, wenngleich Mischfonds im ersten Quartal von offenen Immobilienfonds knapp auf Platz zwei der Absatzstatistik verdrängt wurden. Besonders gefragt sind dabei weiterhin Multi-Asset-Fonds. Sie gelten vielfach und nicht zu Unrecht als geeignete Lösung für ein grundlegend verändertes Kapitalmarktumfeld, in dem eine klassische Streuung über Aktien, Anleihen und Barmittel nicht mehr den angestrebten Erfolg verspricht. Mittlerweile bietet so gut wie jede große Fondsgesellschaft eine Palette der Produkte, die zum Teil mit immensem Marketing-Aufwand als Fonds einer neuen Generation angepriesen werden.

Für die meisten Unabhängigen Vermögensverwalter ist der Ansatz indes alles andere als neu. Seit jeher setzen sie auf eine Streuung des Anlegerkapitals über mehrere Assetklassen. Klassische vermögensverwaltende Fonds, die Investitionsquoten flexibel steuern und dabei vielfach auch auf andere als die klassischen Anlageklassen zurückgreifen, zählen zum Standardrepertoire etablierter Vermögensverwalter. Doch trotz vielfach belegter Erfolge landet allenfalls eine Handvoll dieser Fonds regelmäßig vorn in den Verkaufsrängen der wichtigsten Vertriebe. Zwar verzeichnet eine Mehrheit der Unabhängigen Vermögensverwalter einen leichten Anstieg der Kundenzahl, wie eine Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung der Hochschule Aschaffenburg zeigt. Insbesondere von Großbanken und Sparkassen haben sie Kunden hinzugewonnen. Doch entfallen weiterhin drei Viertel des Mischfonds-Volumens auf die 30 größten Asset Manager.

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