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Zu wenig Angebot EZB bittet Anleger ABS zu verkaufen

Statt die ABS-Papiere lediglich direkt von den Banken zu kaufen, peilt die Europäische Zentralbank nun die Bestände von Investoren an, sagen vier mit der Angelegenheit vertraute Investoren, die um Anonymität baten, da dies vertraulich sei. Von der Zentralbank angeheuerte Fondsmanager haben im Juni unaufgefordert Anfragen nach Wertpapieren unterbreitet, wie weiter verlautete. Die Europäische Zentralbank versucht neue Energie in ihren Kaufplan für forderungsbesicherte Anleihen zu bringen, den sie im vergangenen Jahr begonnen hat, um die Kreditvergabe im Euroraum anzukurbeln. Das Programm wird durch einen Mangel an Neuemissionen und ein bis zu fünf Tage dauerndes Genehmigungsverfahren für Käufe beeinträchtigt.
„Das ABS-Programm ist in einigen Kreisen stark kritisiert worden und sicherlich waren die Käufe langsamer als einige dachten“, sagte Rob Ford, Fondsmanager bei TwentyFour Asset Management in London. „Es macht Sinn, wenn die Vertreter der EZB die Händler bitten, direkt bei den Investoren Offerten einzuholen.“ Seit Start des Programms im November hat die Europäische Zentralbank ABS- Papiere im Volumen von 11,2 Milliarden Euro aufgekauft, etwa 10 Prozent der Käufe unter einem ähnlichen Covered Bond Programm, das direkt von der Zentralbank betreut wird, und weniger als drei Prozent des gesamten Bondkaufprogramms.
Ein EZB-Vertreter in Frankfurt stand für einen Kommentar zu den Kaufprogrammen nicht unmittelbar zur Verfügung.

Neueemissionen


Die EZB hat erklärt, sie wolle den Markt für forderungsbesicherte Papiere wiederbeleben, der seit 2010 um fast 50 Prozent geschrumpft ist. Die Papiere erlauben den Banken, Risiken an Investoren zu verlagern und Unternehmen mehr Kredite herauszureichen. Die Emission derartiger Papiere beliefen sich in diesem Jahr auf 55 Milliarden Euro, verglichen mit mehr als 47 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das liegt aber erheblich unter den 255 Milliarden Euro, die im gleichen Zeitraum 2006 beschafft wurden, dem stärksten Jahr für ABS- Emissionen, wie aus von JPMorgan gesammelten Daten hervorgeht. „Ich hatte gehofft, dass das EZB-Programm mehr Emissionen am Primärmarkt ankurbeln würde, aber es hat diesen Teil des Marktes nicht dramatisch verbessert und erweist sich als eine Art Rohrkrepierer“, sagte Gordon Kerr, Leiter europäische strukturierte Finanzanalyse bei der Ratingagentur DBRS in London. „Es ist dringend nötig, die Primärmärkte anzuschieben.“

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