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Zurück auf BB Candriam-Fondsmanager befürchtet höhere Ausfallraten

Seit 21 Jahren bei Candriam im Amt: Fondsmanager Philippe Noyard
Seit 21 Jahren bei Candriam im Amt: Fondsmanager Philippe Noyard | Foto: Candriam

Seit mehr als 20 Jahren im selben Unternehmen, verantwortlich für ein und denselben Fonds – das gibt es heutzutage nicht mehr allzu häufig in der schnelllebigen Investmentbranche. Selbst in der exklusiven Riege der 100 Fondsklassiker von DAS INVESTMENT erfüllen nur wenige Manager dieses Kriterium.

Einer von ihnen ist Philippe Noyard. Der Franzose betreut seit Februar 1999 den Candriam Bonds Euro High Yield (ISIN: LU0012119607). Und hat dabei eigenen Angaben zufolge einen Ruf zu verteidigen: Noch nie in dieser Zeit musste er auch nur den Ausfall einer einzigen Anleihe hinnehmen.

Bei einem auf europäische Staatstitel oder Unternehmensanleihen bester Bonität spezialisierten Fonds wäre das nicht weiter der Rede wert. Im Portfolio des Candriam Bonds Euro High Yield jedoch weisen die meisten der rund 70 enthaltenen Beteiligungen ein eher dürftiges Rating von „BB“ oder „B“ auf.

In der Sprache der hinter diesem Kreditwürdigkeitsurteil stehenden Agentur Standard & Poor’s bedeutet das: Es handelt sich um spekulative bis hochspekulative Anlagen, deren Rückzahlung gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten alles andere als sicher ist. Weshalb an einer direkten Sprache interessierte Marktteilnehmer diesen Papieren auch gerne das Schild „Ramsch“ oder „Schrott“ umhängen.

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Manches Mal zu Recht, in vielen anderen Fällen aber eben auch nicht. Keinerlei Ausfallgefahren sieht Noyard beispielsweise bei zwei Anleihen der Telekom-Konzerne Vodafone und Telefonica, die im Candriam Bonds Euro High Yield mit einem Anteil von jeweils rund 3 Prozent schon seit Längerem die beiden Top-Positionen stellen.

Die mit fast 30 Prozent generell sehr hohe Gewichtung des Telekom-Sektors unterstreicht, dass das eingespielte, aus vier Fondsmanagern und fünf Kreditanalysten bestehende Candriam-Hochzins-Team momentan eher defensiv unterwegs ist.

„Wir haben das Risiko mit Blick auf die sich verschlechternden Fundamentaldaten und einen erwarteten wirtschaftlichen Abschwung bereits Ende 2019 deutlich reduziert“, bestätigt Noyard. Die in ihrer Wirkung noch überhaupt nicht abschätzbaren Folgen der Corona-Virus-Epidemie täten ein Übriges.

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