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Aktualisiert am 14.05.2021 - 10:46 Uhrin Asset AllocationLesedauer: 3 Minuten

Fondsperle Der Leonardo UI kommt zweigleisig ans Ziel

Air-Baltic-Flieger startet am Flughafen München
Air-Baltic-Flieger startet am Flughafen München: Die Anleihe der lettischen Fluggesellschaft gehört zu den Lieblingen der Fondsmanager. | Foto: IMAGO Images / CHROMORANGE

Benannt nach einem Universalgelehrten sind den Lenkern des Leonardo UI (ISIN: DE000A0MYG12) kaum Grenzen gesetzt. Norbert Hagen und Viktor Papst von der ICM Investmentbank managen den flexiblen Mischfonds im Namen Leonardo da Vincis mithilfe zweier gegensätzlicher Ansätze: Über Termingeschäfte, sogenannte Futures, investieren sie in Aktienindizes und Staatsanleihen. Basis dafür ist ein quantitatives Modell des kanadischen Analysehauses BCA Research, das die Fondsmanager zukaufen. Die überschüssigen Mittel legen Hagen und Papst unabhängig davon in Unternehmens- und Staatsanleihen an, die sie auf Basis von Einzelanalysen auswählen.

Das BCA-Modell verarbeitet Markt- und Unternehmensdaten. Monatlich erhält das Fondsmanagement eine Empfehlung für die Aktien-, Staatsanleihen- und Cash-Quote.  Zusätzlich liefert der Research-Anbieter eine Aufteilung nach Ländern und Regionen. Der Aktienmarkt Japans wird etwa mit einem Termingeschäft auf den japanischen Leitindex Nikkei 225 abgebildet, in Südamerika investiert der Fonds über ein entsprechendes Investment in den Index MSCI Emerging Markets Latin America. Bei Staatspapieren geht das Fondsmanagement ebenfalls über Terminkontrakte.

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Der Vorteil des Modells? Es sei seit 35 Jahren am Markt und habe relevante Krisen frühzeitig erkannt, etwa in den Jahren 2000 und 2008. Das Modell stützt sich mit 109 Indikatoren aus vier Kategorien auf eine Reihe von Daten und agiere „emotionslos“, erklärt Papst. Die große Schwäche habe sich beim Corona-Crash gezeigt, gibt der Fondsmanager zu. Der Grund: Das Modell lese keine Nachrichten und bei makroökomischen Daten gebe es immer eine Verzögerung. Damit sei die Aktienquote erst nach dem März-Tief reduziert worden. In der Spitze verlor der Fonds 30 Prozent. Künftig wollen die Fondsmanager einen so tiefen Einbruch mit harten Stop-Loss-Marken verhindern.

Zur schnellen Erholung beigetragen hat der vom Modell unabhängige, von den Fondsmanagern verwaltete Rentenblock, der etwa 80 Prozent des Portfolios ausmacht. Unternehmens- und Staatsanleihen müssen auf Hartwährung lauten, weitere Beschränkungen gibt es nicht. Hagen und Papst legen den Fokus bei der Auswahl der Papiere auf die Unternehmensanalyse. Im Rentenportfolio sind knapp 90 Titel. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt zweieinhalb Jahre, das Durchschnittsrating liegt bei BB-.

Zu den Lieblingen der Fondsmanager gehört die Anleihe der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic. Während der Corona-Krise stockte der lettische Staat seine Beteiligung an der Airline auf. Eine Insolvenz sei sehr unwahrscheinlich, so die Analyse der Fondslenker. Unter den Top-Beteiligungen ist zudem der türkische Haushaltsgerätehersteller Arcelik. Das Unternehmen stelle sich bei Zielmärkten und Produktionsstandorten breit auf. Politische Ereignisse im Heimatland spielten damit eine untergeordnete Rolle.

Für Anleger geht das zweigeteilte Konzept auf: Auf Fünf-Jahres-Sicht liegt die kumulierte Wertentwicklung bei knapp 56 Prozent. Die Fondsanalysten von Morningstar vergeben die Bestnote von fünf Sternen. Vergleichsweise hoch ist dem Analysehaus zufolge allerdings auch das Risiko. Mit einer Volatilität von 13 Prozent in den vergangenen fünf Jahren mussten Investoren so auch mit einigen Schwankungen leben.

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