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22 Fragen an Michael Keppler „Zweimal wöchentlich Privataudienz beim Meister“

Von in InterviewsLesedauer: 6 Minuten
Hat ein Faible für Musiker und Wissenschaftler
Hat ein Faible für Musiker und Wissenschaftler: Michael Keppler, Gründer von Keppler Asset Management. | Foto: KAMNY
  1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

In meinen ersten Schuljahren kam der dicke Herr Amman von der Sparkasse Ingolstadt zweimal im Jahr zu Besuch in die Grundschule, um unsere Sparbüchsen zu leeren. Nur er konnte mit seinem General­schlüssel die Sparbüchsen öffnen. Die meist magere Ausbeute wurde dann dem jeweiligen Sparkonto gutgeschrieben. Jeder Schüler hatte so ein kostenloses Sparkonto. Damals setzte ich mir das Ziel, niemals arm sein zu wollen

  1. Wären Sie nicht Fondsmanager geworden, wären Sie heute …

… Dirigent eines Sinfonie-Orchesters

  1. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Als Fondsmanager kommt man an Warren Buffett nicht vorbei. Ich hatte das Glück, ihn bereits 1985 persönlich kennenzulernen und ein knappes Jahr lang wöchentlich zwei Pressekonferenzen mit ihm zu besuchen, als er 1990 als CEO von Salomon Brothers nach New York übersiedelte. Wir, das heißt die US-Investmentbank der Commerzbank, für die ich damals tätig war, und Salomon hatten unsere Büros im gleichen Gebäude, dem World Trade Center. Die Pressekonferenzen waren im Grunde genommen Privataudienzen beim Meister, da höchstens 15 bis 20 Personen anwesend waren. Buffett blieb immer solange, bis er alle Fragen beantwortet hatte

  1. Welche andere Persönlichkeiten faszinieren Sie?

Hervorragende Musiker, bildende Künstler und Wissenschaftler – tot oder lebendig

  1. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Reminiscences of a Stock Operator“ von  Edwin Lefèvre

  1. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?
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1.200% Rendite in 20 Jahren?

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Indem ich den Fokus auf die Zukunft lege. Rückschläge können auch Chancen sein. Wie schon Max Planck sagte: „Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.“

  1. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Die kriegen Sie automatisch von den Rating-Agenturen und – wenn Sie Glück haben – auch von den Anlegern

  1. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Die Übernahme von Panamerican Beverages durch Coca Cola Femsa in Mexiko am 20. Dezember 2002 war ein wunderbares Weihnachts­geschenk. Wir hatten damals das maximal Mögliche des Fondsvermögens in Panamco investiert. Laut Aufsichtsamt durften wir höchstens 10 Prozent in einer Aktie halten. Die Aktie verdoppelte sich über Nacht und wir wurden vom Fonds-Administrator wegen einer Grenzverletzung gerügt, obwohl der Fonds kurz darauf als bester Lateinamerika-Fonds des Jahres ausgezeichnet wurde. Solche Grenzverletzungen hätte ich gerne öfter.

  1. Welchem verpassten Investment trauern Sie noch heute nach?

Keinem. Ein Grundsatz, den ich von meinem ersten BWL-Professor Franz Wagner an der Uni Regensburg gelernt und übernommen habe, lautet: „Für das Gewesene gibt der Kaufmann nichts.“

  1. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Über Aufsichtsämter, Banker und einige Politiker

  1. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Jedem, der mir zuhört

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