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Vermögensverwalter Guido vom Schemm Zykliker – ist das die ersehnte Einstiegschance?

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Anleger haben zyklische Aktien in den letzten Wochen vernachlässigt. Sehr wahrscheinlich zu Unrecht, denn auch bei einigen Zyklikern steht Qualität auf dem Speiseplan. Mitten in einer Rezession, wie wir sie jetzt vorfinden, macht es historisch betrachtet aber Sinn, Aktien von konjunktursensitiven Unternehmen zu kaufen beziehungsweise verhältnismäßig überzugewichten. Wenn die Zeitungen voll negativer Wirtschaftsnachrichten sind, wenn Dividenden gestrichen und Mitarbeiter entlassen werden, Notenbanken und Politik Konjunkturpakete verabschieden und Anleger skeptisch sind, macht es für Investoren Sinn – nach gründlicher Analyse – zyklische Aktien zu kaufen. Frei nach dem Börsenmotto: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“.

Zykliker mit Qualität bieten Chancen

Das Geschäftsmodell wird entscheidend sein. Dieses sollten Investoren auf Herz und Nieren prüfen. Es wird Geschäftsmodelle geben, welche es wahrscheinlich nicht mehr in ähnliche Ertragsbereiche hineinschaffen werden, selbst wenn sich die Wirtschaft wieder normalisiert. Dafür hat die Corona-Pandemie zu viel verändert. Man denke hier nur an Fluggesellschaften, Hotelketten oder Büroimmobilien.

Zudem sind zahlreiche Zykliker, gemessen an diversen Kennzahlen, aktuell schreiend günstig bewertet. Weiterhin entlohnen diese Zykliker ihre Aktionäre mit einer stabilen Dividende. In Zeiten von Null- und Minuszinsen ist dies ein echtes Pfund.

Bleibt festzuhalten, dass konjunkturabhängige Werte meist die größten Chancen nach einem Crash bieten. So nach der Finanzkrise 2009, als in den ersten drei Monaten der Erholungsrally zyklische Aktien wie VW und Conti besonders stark outperformten. Rein saisonal betrachtet, starten statistisch gesehen jetzt die besten Börsenmonate. Qualitativ hochwertige Zykliker haben jetzt die Chance den Turbo zu zünden und Anlegern wieder Freude zu machen. Natürlich nur solchen, die sich antizyklisch eingekauft haben.


Über den Autor:
Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der Vermögensverwaltung GVS Financial Solutions aus dem hessischen Dreieich. Der Betriebswirt war unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank tätig, bevor er sich 2011 selbstständig machte. 

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