Porträt des Prisma Aktiv UI

Stiftungsstrategie fürs Depot

Mit dem Mischfonds Prisma Aktiv UI bietet die Frankfurter Prisma Investment eine Anlagelösung mit Stiftungscharakter, bei der Kapitalerhalt, Zielrendite und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen.

Foto: Louis Reed /Unsplash

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apitalerhalt, Nachhaltigkeit und eine möglichst verlässliche Zielrendite: Diese drei Aspekte sind charakteristisch für Strategien, mit denen Stiftungen ihr Vermögen verwalten lassen. Da auch andere institutionelle Investoren und Privatanleger solche Anlagelösungen zu schätzen wissen, bieten viele Vermögensverwalter ihre für Stiftungen konzipierten Strategien auch als Fonds an. Diesen Weg schlug die Frankfurter Prisma Investment 2014 ein und schickte den Mischfonds Prisma Aktiv UI ins Rennen. Die Historie der zugrundeliegenden Strategie reicht bis 2003 zurück: Seinerzeit übernahm Andreas Rachor das Vermögensmanagement der Software AG Stiftung – damals noch als Mitarbeiter des Unternehmens und ab 2011 mit der von ihm gegründeten Vermögensverwaltung Prisma Investment.

Gemeinsam mit Bernd Bötsch, Joachim Rothenbacher, Hans-Günter Schmidt, Ulrike Löhr und Markus Schmitt fahndet Rachor schwerpunktmäßig in Europa und Asien nach Anlageideen. Dabei filtern sie innerhalb des Anlageuniversums zunächst die Titel heraus, die den hauseigenen Nachhaltigkeitskriterien genügen. Gemieden werden beispielsweise Titel aus den Bereichen Alkohol, Glücksspiel, Rüstung und Tabak. Mit dem Ausschlussverfahren ist es jedoch nicht getan: „Wir berücksichtigen auch, inwiefern die Unternehmen eine ideelle beziehungsweise ethische Wertschöpfung erzielen und bevorzugen Firmen aus der Realwirtschaft“, skizziert Rachor den nachhaltigen Anlageprozess und nennt als Beispiel die Schaffung langfristiger Arbeitsplätze. Dementsprechend macht das Team außerdem einen Bogen um Derivate oder sonstige strukturierte Produkte sowie Termingeschäfte. Steht die hauseigene ESG-Ampel auf Grün, kommen die jeweiligen Unternehmen beziehungsweise Staaten prinzipiell für den Prisma Aktiv UI infrage.

Risikomanagement spielt eine zentrale Rolle

Auf Aktienebene greift das Team im Rahmen einer fundamentalen Einzeltitelauswahl auf hauseigene und externe Research zurück, nutzt aber auch Termine vor Ort, um sich ein Bild von infrage kommenden Unternehmen zu machen. Zu den Titeln, die den Auswahlprozess erfolgreich durchlaufen haben, gehören aktuell unter anderem Finanztitel wie die Deutsche Börse und die Standard Chartered Bank sowie die Healthcare-Titel Roche und Sanofi (Stand 30. Juni 2022). Eine Schlüsselrolle spielen zudem das Risikomanagement anhand des Investmentcontrollings sowie qualitative und quantitative Faktoren: „So nutzen wir beispielsweise High-Watermark-Stop-Kurse. Fällt der Kurs um mehr als zehn Prozent hinter den Einstandskurs, beziehungsweise den zuletzt erreichten Höchstkurs zurück, verkaufen wir Positionen. Damit reduzieren wir zum einen Verluste auf Einzeltitelebene und senken zum anderen die Volatilität des Gesamtportfolios“, erläutert Rachor.

Bei der Titelauswahl für das Anleiheportfolio greift das Team um den Gründer von Prisma Investment unter anderem auf europäische und asiatische Hochzins-Unternehmensanleihen zurück, die derzeit auch den Schwerpunkt bilden. Zu den Top-Positionen im derzeit mit knapp 29 Prozent gewichteten Rentenportfolio gehören Staatsanleihen aus den USA, Australien, Indonesien und Singapur (Stand 30. Juni 2022).

Cash-Quote als eigenständiges Investmentvehikel

Eine Schlüsselrolle kommt auch der Cash-Quote zu, die das Team als eigenständiges Investmentvehikel betrachtet und die je nach Marktlage sehr hoch ausfallen kann. Generell kann das Team in puncto Asset-Allokation frei aufspielen und muss lediglich die Begrenzung der Aktienquote auf 50 Prozent beachten. Angesichts der jüngsten Verwerfungen an den globalen Märkten nutzen die Portfoliomanager diesen Spielraum aktuell jedoch bei weitem nicht aus und haben die Aktienquote auf rund 10 Prozent heruntergefahren. Als weiterer Portfoliobaustein dient zurzeit Gold. „Maßgeblich für die Asset-Allokation sowie die regionale und sektorale Ausrichtung des Prisma Aktiv UI sind die Sitzungen, bei denen wir Realwirtschaft, Geldpolitik und Markttechnik genau analysieren und anhand unser Prisma-Ampel entscheiden“, beschreibt Rachor die Vorgehensweise.

Mit ihren Anlageempfehlungen beweisen der Prisma-Gründer und sein Team ein gutes Gespür für die Entwicklung an den Märkten. Dies belegt auch ein Blick auf die Morningstar-Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR defensiv“: So gehört der Fonds im Fünfjahres-Vergleich mit einem durchschnittlichen Plus von 2,4 Prozent jährlich zu den Top Ten unter mehr als 300 Konkurrenten, gleiches gilt für den Dreijahres-Zeitraum (Stand 15. Juli 2022).


Drei Fragen an…

„Nachhaltigkeit wird für Unternehmen ein immer wichtigeres Qualitätsmerkmal“

Andreas Rachor, Geschäftsführer Prisma Investment und Fondsberater des
Prisma Aktiv UI

Foto: Naja Bertolt Jensen /Unsplash

Herr Rachor, Sie beraten den Prisma Aktiv UI gemäß der Strategie, mit der Sie seit 2003 das Vermögen der Software AG Stiftung verwalten, sprich: Sie haben mit der Strategie schon diverse Hochs und Tiefs an den Märkten erlebt. Wie stellt sich die aktuelle Marktlage im Vergleich zu bisherigen unruhigen Marktphasen dar? Und wie haben Sie sich mit dem Portfolio in Stellung gebracht?

Andreas Rachor


Andreas Rachor: Die aktuelle Marktphase unterscheidet sich insofern von den schwierigen Marktphasen in der jüngeren Vergangenheit, dass die Notenbanken aufgrund der hohen Inflationsraten gezwungen sind, in eine Phase mit schlechteren Wirtschaftsdaten hinein weiterhin restriktiv vorzugehen. In den vergangenen kritischen Phasen konnten die Notenbanken – im Gegensatz zur heutigen Situation – schnell die Zinsen senken und damit dem realwirtschaftlichen Abschwung gegensteuern. Damit sind die monatlich veröffentlichten Daten zur Entwicklung der Inflationsrate in den G7 Ländern bis auf weiteres die wichtigsten volkswirtschaftlichen Daten, die es genau zu beobachten gilt. Bis dahin befinden wir uns für die Kapitalmärkte in einer negativen Lage mit möglicherweise weiteren Kursverlusten. Stabilisierend wirkt zumindest die Markttechnik, da die professionellen Investoren sehr vorsichtig investiert sind und von dieser Seite kein weiterer Verkaufsdruck zu erwarten ist.

Der Prisma Aktiv UI ist dementsprechend weiterhin defensiv investiert. Die Kassenquote beträgt 45 Prozent des Fondsvermögens, 15 Prozent des Fonds ist in Aktien investiert (maximal zulässige Aktienquote 15 Prozent). Zur Risikoabsicherung haben wir 10 Prozent des Fonds in Xetra-Gold und 15 Prozent in Staatsanleihen angelegt.


Sie verfolgen mit dem Prisma Aktiv UI eine Strategie, bei der auch Nachhaltigkeitsaspekte eine Rolle spielen. Inwiefern sehen Sie darin im aktuellen Marktumfeld einen Vorteil, insbesondere auch hinsichtlich Ihres Fokus auf Unternehmen aus der Realwirtschaft?


Rachor: Besonders in Zeiten steigender Zinsen, verbunden mit einer realwirtschaftlichen Abschwächung, zeichnen sich qualitativ gute Unternehmen mit einer besonderen Stabilität und Robustheit aus. Die Nachhaltigkeit eines Geschäftsmodells ist dabei ein wichtiges und auch in der Zukunft immer wichtigeres Qualitätsmerkmal für die Einschätzung eines Geschäftsmodells und gibt dem Portfolio insgesamt eine Absicherung vor dauerhaften Kursverlusten.


Der Fonds hat zum dritten Mal in Folge den Deutschen Fondspreis in der Kategorie „Mischfonds global ausgewogen“ gewonnen. Welche Portfolioentscheidungen haben besonders dazu beigetragen, diese Trophäe erneut zu erhalten?


Rachor: Ich bin überzeugt, dass der Investmentprozess, der sowohl aus qualitativen und quantitativen Elementen besteht, ein wesentlicher Bestandteil des Investmenterfolgs ist. Zunächst einmal ist es bei einem vermögensverwaltenden Mischfonds wichtig, sich ein Top-Down Weltbild zu entwickeln und daraus Leitlinien für die Anlagestrategie abzuleiten. Im Rahmen dieser Leitlinien arbeiten die Experten im Portfoliomanagement von Prisma Investment in ihren jeweiligen Schwerpunktgebieten an der Auswahl der in Frage kommenden Einzeltitel. Darüber hinaus setzen wir aus Risikoüberlegungen für unsere Mischfonds High-Watermark-Stop-Kurse bei den Aktienengagements ein. Diese Systematik führt zu einem geringeren maximalen Drawdown des Fonds. Der Erfolg des Prisma Aktiv UI ist daher meines Erachtens weniger auf einzelne Portfolioentscheidungen, sondern mehr auf die konsequente Verfolgung des etablierten Investmentprozesses zurückzuführen.

Unternehmensporträt

Prisma Invest

Foto: David Troeger /Unsplash

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ie PRISMA Investment GmbH, die ihren Sitz mitten im Herzen Frankfurts hat, steht als inhabergeführte Investmentboutique für flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege.

Als Ausgründung aus einer der größten deutschen Stiftungen, der Software AG-Stiftung, haben wir es uns zum Ziel gemacht, unseren bewährten Investmentansatz auch anderen Investoren zugänglich zu machen. Die Software AG-Stiftung ist auch heute noch kapital- sowie gremienseitig beteiligt. Vor dem Hintergrund dieser Historie betrachtet, ist es klar, dass Begrifflichkeiten wie Kontinuität, Verlässlichkeit und Seriosität nicht einfach nur Floskeln sind, sondern für uns als grundlegender Leitfaden im täglichen Business gelten.

Neben dem erfolgreichen Multi-Asset-Ansatz, der neben diversen Spezialfondsmandate auch den dreimal in Folge mit dem deutschen Fondspreis als bester Mischfonds ausgezeichnete Publikumsfonds PRISMA Aktiv UI umfasst, haben wir uns zusätzlich auf die Assetklassen höherverzinsliche Unternehmensanleihen sowie asiatische Aktien spezialisiert.

Die Basis für unseren Erfolg bildet seit vielen Jahren eine gewissenhafte Selektion bei der Auswahl unserer Anlagen. Die daraus resultierenden maßgearbeiteten PRISMA Investment-Konzepte beruhen auf einer fundamentalen Einzeltitelauswahl, die durch eine hochqualitative und gründliche Geschäftsmodellanalyse gestützt wird. Auf Grundlage dieses "Schnittmusters" werden, in enger Anlehnung an die Realwirtschaft, der intrinsische Wert von Aktien und das Risikoprofil von Unternehmensanleihen bestimmt. So partizipieren wir an der Wertsteigerung der von uns ausgewählten Unternehmen.Mit einem Managementvolumen von rund 1,6 Mrd. € setzen wir auf gesundes und stetiges Wachstum.

Kontaktdaten

PRISMA Investment GmbH


Carlo Tek-Rech
Director
Fondsvertrieb Institutionelle Kunden
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 69 - 2 57 36 81 23
Web: www.prisma-investment.com

PRISMA Investment GmbH
Wöhlerstraße 8-10
D-60323 Frankfurt am Main

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