IW-Expertin Sarah Fluchs
IW-Expertin Sarah Fluchs
Die Marktdurchdringung der Elektromobilität spielt als ein Baustein zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors eine wesentliche Rolle im Rahmen der Energiewende und des Klimaschutzes. Um die Emissionsziele des Klimaschutzplans, die für die jeweiligen Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft definiert sind, zu erreichen, ist der Verkehrssektor auf die Weiterentwicklung und die steigende Verbreitung von Elektrofahrzeugen angewiesen. Obwohl die Fahrzeuge jedoch in der Nutzung kein CO2 ausstoßen, stellt sich häufig die Frage, wie „grün“ sie tatsächlich sind.
So ist nicht nur die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen notwendig, um ihre Energiebilanz zu neutralisieren, vielmehr müssen ebenso die Produktion und die verbauten Rohstoffe betrachtet werden, auch wenn die dort entstehenden Emissionen rein bilanziell nicht in den Verkehrssektor fallen. Insbesondere die Produktion der Fahrzeugbatterien steht häufig aufgrund der aufwändigen und energieintensiven Herstellung sowie des Einsatzes von wertvollen und teils kritischen Rohstoffen in der Kritik.
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen, Kapitalmärkte, Gesetzgeber. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die Analysen und Thesen der bedeutendsten Nachhaltigkeitsexperten, Top-Ökonomen und Großinvestoren – gebündelt und übersichtlich. Sie sollen dir die wichtigen Entwicklungen auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft und Finanzwelt clever und zuweilen kontrovers aufzeigen.
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Die Marktdurchdringung der Elektromobilität spielt als ein Baustein zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors eine wesentliche Rolle im Rahmen der Energiewende und des Klimaschutzes. Um die Emissionsziele des Klimaschutzplans, die für die jeweiligen Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft definiert sind, zu erreichen, ist der Verkehrssektor auf die Weiterentwicklung und die steigende Verbreitung von Elektrofahrzeugen angewiesen. Obwohl die Fahrzeuge jedoch in der Nutzung kein CO2 ausstoßen, stellt sich häufig die Frage, wie „grün“ sie tatsächlich sind.
So ist nicht nur die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen notwendig, um ihre Energiebilanz zu neutralisieren, vielmehr müssen ebenso die Produktion und die verbauten Rohstoffe betrachtet werden, auch wenn die dort entstehenden Emissionen rein bilanziell nicht in den Verkehrssektor fallen. Insbesondere die Produktion der Fahrzeugbatterien steht häufig aufgrund der aufwändigen und energieintensiven Herstellung sowie des Einsatzes von wertvollen und teils kritischen Rohstoffen in der Kritik.
Studien kommen zu dem Schluss, dass die benötigten Rohstoffe selbst bei schneller Marktdurchdringung der Fahrzeuge und bei zeitgleichem Anstieg des Absatzes von Elektrogeräten ausreichen (Fraunhofer ISI, 2020). Nennenswert ist in diesem Zusammenhang die Unterscheidung zwischen zwei Arten von Rohstoffvorkommen: die Reserven, die mit vorhandenen Technologien wirtschaftlich gefördert werden können, und die Ressourcen, die nachweislich vorhanden sind, jedoch mit den heutigen Technologien noch nicht wirtschaftlich abgebaut werden können.
An den Beispielen von Lithium, Kobalt und Nickel, die zu den wesentlichen Rohstoffen einer Lithium-Ionen-Batterie zählen, können die prognostizierten Bedarfe den Rohstoffvorkommen gegenübergestellt werden. Für Lithium wird ein globaler kumulierter Bedarf von 14 bis 20 Millionen Tonnen bis 2050 prognostiziert, dem terrestrische Reserven von 17 Millionen Tonnen sowie Ressourcen von 80 Millionen Tonnen gegenüberstehen. Einem geschätzten globalen kumulierten Kobalt-Bedarf von 6 bis 9 Millionen Tonnen bis 2050 stehen Reserven von 7 Millionen Tonnen und Ressourcen von 25 Millionen Tonnen gegenüber. Ebenso ist der angenommene globale kumulierte Nickel-Bedarf niedriger als die Summe aus Reserven und Ressourcen (US Geological Survey, 2020).
Potenzial der Sekundärrohstoffanteile für neue Elektrofahrzeugbatterien im Jahr 2040
Nichtsdestotrotz können vorübergehende Rohstoffengpässe, beispielsweise durch die nicht genau zu prognostizierende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen oder durch volatile Rohstoffpreise, auftreten. Kobalt und Lithium sind hiervon besonders betroffen, da es häufig keine verlässlichen Zusicherungen für die Fertigstellung neuer Abbaustätten oder fixer Exportmengen zu festgelegten Zeiten gibt (Agora Verkehrswende, 2017). Ein weiterer Aspekt hinsichtlich der Rohstoffversorgung für Lithium-Ionen-Batterien ist die geographische Zentrierung der Vorkommen in oftmals risikoreichen Ländern, insbesondere bezüglich ihrer politischen Situation.
Folglich stehen deutsche und europäische Unternehmen, die zur Herstellung ihrer Produkte auf diese Rohstoffe angewiesen sind, in starker Abhängigkeit von diesen Ländern. Insbesondere der Abbau von Kobalt im Kongo, wo über die Hälfte der weltweiten Reserven liegen, steht aufgrund der umstrittenen Abbaubedingungen stark in der Kritik. Alternativen gibt es jedoch neben Australien kaum. Auch Lithium und Nickel sind geographisch stark zentriert. Während Lithiumvorkommen hauptsächlich in Chile, Australien, Argentinien und China zu finden sind, existieren die größten Nickelreserven in Indonesien, Australien und Brasilien (US Geological Survey, 2020).
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