Anissa Brinkhoff im Interview „Finanzthemen lasse ich mir lieber von einer Frau erklären“

Anissa Brinkhoff, Goethe-Universität Frankfurt, Porträtfoto
Anissa Brinkhoff: „Frauen wurden bis in die 70er aus dem Finanzleben in Deutschland komplett rausgehalten. Das müssen wir erstmal aufholen.“
© Sarah Buth
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Barbara: Hallo Anissa, schön, dass du Zeit und Lust hast, uns in unserem Podcast zu besuchen. Wir freuen uns sehr, dass du da bist und sind ganz gespannt, was du uns erzählst. Viele kennen dich wahrscheinlich aus dem Brigitte-Podcast und gerade baust du ein Start-up zu Finanzbildung und Altersvorsorge auf. Erzähl‘ doch mal, wer du bist und wie dein persönlicher Werdegang aussieht.

Anissa: Gerne, danke für die Einladung. Ich freue mich total, dass ich hier sitzen darf mit euch. Ich bin 33 Jahre alt, wohne in Hamburg und war ganz lange Journalistin. Ich habe beim Verlag Gruner und Jahr in unterschiedlichsten Redaktionen und Rollen gearbeitet, zuletzt als Leitung der Brigitte-Akademie im Jobsharing. Da habe ich auch meinen alten Podcast „What the Finance“ gegründet, aufgebaut und eineinhalb Jahre betreut und drumherum alles, was mit Female Finance zu tun hatte, organisiert: Events, Seminare, Workshops und so weiter. Dadurch habe ich auch meine Leidenschaft für das Thema Female Finance entdeckt. 

Seit Anfang März dieses Jahres bin ich an der Goethe-Universität in Frankfurt und baue ein Finanz-Start-up auf. Da bin ich zuständig für die ganze Kommunikation intern und extern und für alle Lerninhalte, die wir in dieser App, die wir bauen, brauchen. Wir sind noch total am Anfang. Es ist noch totales Chaos. Jeder findet rein in die Rolle. Mir macht es gerade total Spaß, mir das Thema Finanzen aus wissenschaftlicher Perspektive nochmal anzugucken und konkreter zu überlegen, wie man Finanzwissen und -Inhalte wirklich vermittelt bekommt, sodass alle User:innen unserer App in Zukunft möglichst viel lernen. Und solche Podcasts wie eure tragen natürlich auch dazu bei.

Mit 30 Jahren mit Investments gestartet

Christin: Jetzt hast du schon erzählt, dass du durch deinen Podcast die Begeisterung für das Thema gefunden hast und da jetzt so richtig drin bist. Aber wie bist du mit Finanzen in Berührung gekommen? Was war dein erster Anknüpfungspunkt?

Anissa: Gar nicht so ganz freiwillig. Ehrlich gesagt, Finanzen war für mich auch ein Thema, was ich komplett verdrängt habe, weil ich mich damit nicht beschäftigt habe. Aber als ich 30 geworden bin, also vor drei Jahren, wurde es einfach immer mehr ein Thema in meinem Umfeld. Alle Kolleginnen haben erzählt, in welche ETFs sie investieren, haben immer ihr Handy rausgeholt und sich irgendwelche Aktienkurse angeguckt und darüber spekuliert, ob sie da jetzt noch reingehen sollten oder nicht.

Und ich saß immer über meinem Laptop und dachte, ich verstehe kein Wort. Es ist fürchterlich. Es macht mir total Angst, ich kriege totalen Druck und denke die ganze Zeit: Mist, Mist, Mist, ich muss mich auch damit auseinandersetzen. Ich hatte da überhaupt gar keine Ahnung, wo ich überhaupt anfangen sollte und wie das überhaupt geht. Und da ist dann auch die Idee zu meinem damaligen Podcast entstanden.

Ich dachte: Alles klar, wenn ich schon keinen Plan habe und ich wirklich bei null anfangen muss, mich in dieses Thema einzuarbeiten, dann kann ich das ja nicht nur für mich machen, sondern vielleicht auch noch Menschen auf dem Weg mitnehmen, auch einfach diese Learning Journey präsentieren und vielleicht ja auch so eine kleine Community aufbauen, mit der man sich dann gemeinsam in dieses Thema einarbeitet. Und das hat ganz gut geklappt.

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Inzwischen macht mir das Thema gar keine Angst mehr. Ich bin längst keine Expertin, aber ich rede inzwischen total gerne über das Thema Finance und vor allem auch Female Finance.

Hier kannst du „She speaks Finance“ auf Spotify hören

Hier kannst du „She speaks Finance“ auf Apple Podcasts hören

Barbara: Ich finde es spannend, dass du sagst, du hattest gar keine Ahnung und hast dann den Podcast gegründet, um dir selbst das Wissen anzueignen und auch anderen Frauen zu helfen, sich da besser zurechtzufinden. Was waren denn die wichtigsten Erkenntnisse oder Learnings gerade am Anfang des Podcasts, als du noch Anfängerin beim Thema Finanzen warst?

Anissa: Also gerade am Anfang ist es einfach komplett schwierig zu umreißen, was eigentlich alles zum Thema Finanzen dazugehört. Und genau das macht ja auch so eine Angst. Man denkt: Ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll. Was ist das erste Richtige, was ich machen muss und wie geht das eigentlich? Und warum zur Hölle muss ich mich eigentlich selbst darum kümmern? Wir haben doch so was wie Altersvorsorge, warum soll ich das selbst machen? Also am Anfang waren die wichtigsten Learnings, dass ich nicht direkt mit ETF-Sparplänen anfange, sondern ich mich erstmal mit meinen eigenen Finanzen beschäftige.

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