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ETF der Woche
Mit diesem Rohstoff-ETF schürfst du alternative Renditen
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Sven Stoll
05.07.2023

ETF der Woche Mit diesem Rohstoff-ETF schürfst du alternative Renditen

ETF der Woche
ETF der Woche: Öl und diverse Industrie- oder Edelmetalle können in Form von Rohstoff-ETFs gehandelt werden und eignen sich zur Risikostreuung eines Portfolios.
© Sven Stoll mit Canva

Marktneutrale Strategien waren lange Zeit eine Domäne von Hedgefonds. Mittlerweile haben sich solche Fonds jedoch in der breiten Masse durchgesetzt und immer mehr ETFs und Investmentfonds setzen ganz oder teilweise auf Marktneutralität. Das Segment wächst und erfreut sich einer immer breiteren Produktpalette.

Marktneutral? Was genau heißt das denn eigentlich?

Tatsächlich geht es bei marktneutralen Strategien nicht darum, immer und zu jeder Zeit positive Renditen zu erwirtschaften. Vielmehr geht es darum, das sogenannte Marktrisiko möglichst geschickt zu eliminieren.

Marktneutrale Strategien als wichtiger Baustein im Portfolio

Dies hängt auch stark mit der Schwankungsbreite der Kurse zusammen. Marktneutrale Strategien gehören nicht selten zu den schwankungsärmsten Bestandteilen eines Depots. Je nach Marktsituation kann das eigene Portfolio damit eine gute Performance erzielen, vor allem in schwierigen Marktphasen. In langanhaltenden, stabilen Bullenmärkten können die alternativen Fonds aber auch zum Bremsklotz des Depots werden. Alles in allem können sie das Risiko-Rendite-Profil eines breit diversifizierten Portfolios weiter verbessern.

„Die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen hat deutlich zugenommen“, sagt etwa der Kölner Vermögensverwalter und Dachfondsmanager Eckhard Sauren. Eine Diversifikation mit diesen Anlageklassen sei daher kaum noch möglich. Auch deshalb seien marktneutrale Strategien ein wichtiger Baustein – nicht nur für institutionelle Investoren, sondern auch für Privatanleger. Sauren empfiehlt eine Beimischung von 20 bis 25 Prozent im Portfolio.

 

Doch wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual: Entsprechende Strategien sind äußerst vielfältig und unterschiedlich gestrickt. Klassische marktneutrale Strategien etwa zielen darauf ab, das Netto-Exposure zum jeweiligen Markt möglichst gering zu halten, bei Aktien also das Aktienmarktrisiko weitestgehend zu eliminieren. Direktionale Strategien hingegen gehen ein gezieltes Engagement ein. Sie positionieren sich im Markt, haben also neben der Erzielung von Alpha auch die Generierung von Beta zum Ziel. Alpha und Beta sind Faktoren, die Portfolio-Renditen vergleichen und analysieren lassen. Während das Alpha eine Messgröße der Portfolio-Rendite darstellt, zeigt das Beta die historische Schwankungsbreite an. Auch der Einsatz von Hebelprodukten ist durchaus möglich.

Derartige Produkte gibt es nicht nur für Aktien und Anleihen, sondern auch für Rohstoffe. Die UBS bietet seit einiger Zeit ein sehr erfolgreiches alternatives Produkt im ETF-Mantel an. Beim UBS ETF CMCI Commodity Carry ex Agriculture wird die Differenz zwischen einer rolloptimierten und herkömmlichen Rohstoffstrategie vereinnahmt.

Wie funktioniert die Rohstoffstrategie der UBS?

Der UBS CMCI Commodity Carry Ex-Agriculture ETF bietet Anlegern Zugang zu einer Rohstoffstrategie, die gleichzeitig Short- und Long-Positionen auf verschiedene Rohstoffindizes eingeht. Sowohl die Long- als auch die Short-Position bestehen aus Futures-Kontrakten auf die gleichen Rohstoffe, unterscheiden sich jedoch in der Laufzeit. Berücksichtigt werden jeweils nur die Energierohstoffe Öl und Gas sowie die Industriemetalle Aluminium, Zink, Nickel und Kupfer. Nicht berücksichtigt werden Futures auf Edelmetalle, Agrarrohstoffe und Nutztiere.

Die CMCI-Strategieindizes wurden entwickelt, um Anlegern die Möglichkeit zu geben, von den langfristigen Trends und der konstanten Laufzeit des CMCI zu profitieren. Mit der Strategie soll die Unausgewogenheit traditioneller Rohstoffindizes beseitigt werden.

Das klingt kompliziert und ist es für Nicht-Rohstoffexperten auch!

Denn die Preisbildung an den Rohstoffmärkten ist keine einfache Angelegenheit. Man unterscheidet hier zwischen Contango und Backwardation.

Doch was genau verbirgt sich dahinter?

Der physische Besitz von Rohstoffen ist für die meisten Investoren nicht realisierbar. Rohstoffe werden daher häufig an Rohstoffbörsen gehandelt, wo Käufer und Verkäufer zusammenkommen, um Preise auszuhandeln und Verträge über die zukünftige Lieferung des zugrundeliegenden Rohstoffs auszutauschen. Anleger können über verschiedene Terminkontrakte einfach in den Rohstoffmarkt investieren. Um ein kontinuierliches Engagement aufrechtzuerhalten, müssen Anleger jedoch ihre auslaufenden Futures verkaufen und in Futures mit längerer Laufzeit investieren. Der Ertrag aus diesem Verkaufs- und Kaufprozess wird als Rollrendite bezeichnet.

Contango und Backwardation sind Begriffe, die die Struktur der Terminkurve beschreiben. Befindet sich ein Markt im Contango, liegt der Terminkurs eines Futures über dem sogenannten Kassakurs. Umgekehrt liegt der Terminkurs eines Futures in Backwardation unter dem Kassakurs. Physisch gelieferte Futures befinden sich aufgrund fundamentaler Faktoren wie Lager- und Finanzierungskosten, auch Cost of Carry genannt, sowie Versicherungskosten in Contango. Der Preis des Terminkontrakts kann sich im Laufe der Zeit ändern, wenn die Marktteilnehmer ihre Einschätzung des zukünftigen Kassakurses ändern, und die Terminkurve kann sich von Contango nach Backwardation bewegen.

 

CMCI-Methode: Effizienter Handel und Reduzierung von Rollkosten

Die CMCI-Methode versucht nun, ineffizienten Handel zu vermeiden und Rollkosten zu reduzieren, indem in mehrere Kontrakte entlang der liquiden Futures-Kurve investiert und diese täglich gerollt werden.

Beim Rollen wird ein Terminkontrakt, der bald ausläuft, geschlossen und gleichzeitig ein neuer Terminkontrakt mit längerer Laufzeit eröffnet. Die Strategie soll verhindern, dass viele Marktteilnehmer in den gleichen Kontrakten handeln und so den negativen Roll-Effekt reduzieren. Für den UBS-ETF ist es nur wichtig, dass die rolloptimierte Strategie besser abschneidet als die traditionelle Strategie. Die CMCI-Methode existiert seit 2007 und hat seither jedes Jahr die traditionelle Rollmethode übertroffen. Die Differenz zwischen den beiden Rollmethoden wird „Commodity Carry“ genannt und ist inzwischen für Investoren mit dem UBS CMCI Commodity Carry ex Agriculture ETF verfügbar. Da die Differenz der Rollmethoden untereinander nicht sehr groß ist, wird sie im ETF mit dem 2,5-fachen Faktor gehebelt.

Der CMCI Commodity Carry ex Agriculture ETF im Überblick:

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

  • Wertentwicklung über ein Jahr: 36,6 Prozent
  • Wertentwicklung 2023: 12 Prozent
  • Wertentwicklung seit Auflage: 23,1 Prozent (8,6 Prozent p.a.)
  • ISIN: IE00BN941009
  • Volatilität 1 Jahr: 10,58 Prozent
  • Maximaler Verlust: 21,4 Prozent
  • ETF-Management:  UBS Asset Management UK
  • ETF-Auflage: Januar 2021
  • ETF-Volumen: 50 Millionen US-Dollar
  • Kostenquote: 0,4 Prozent

 

Im Vergleich zu traditionellen Rohstofffonds hat die alternative Strategie zuletzt sehr gut abgeschnitten, da sie nicht zwangsläufig von der Entwicklung der Rohstoffpreise abhängig ist.

So liegt der traditionelle Rohstofffonds Amundi BB Equal Weight Commodity ex Agriculture ETF (ISIN: LU1829218749) auf Jahressicht knapp 23 Prozent im Minus. (siehe Chart). Der ETF bildet die Preisentwicklung von zwölf verschiedenen Rohstoffen gleichgewichtet ab. Anleger setzen hier ausschließlich auf die positive Entwicklung der zugrunde liegenden Rohstoffe, deren Entwicklung von wirtschaftlichen und geopolitischen Faktoren abhängt, die die Preise beeinflussen können. Der UBS-ETF legte im gleichen Zeitraum um knapp 37 Prozent zu, da die Entwicklung der Rohstoffmärkte für die Fondsperformance nicht ausschlaggebend ist. Der ETF ist sowohl in einer in Euro abgesicherten Anlagetranche, die wir hier vorstellen, als auch ohne Absicherung erhältlich (ISIN: IE00BN940Z87).

Mein Fazit: Die CMCI-Strategie ist eine innovative, zu Aktien, Anleihen und Rohstoffen unkorrelierte Strategie, die in den vergangenen Jahren mit ordentlichen Renditen überzeugt hat. Ideal als Beimischung zu einem traditionellen Portfolio! Der UBS CMCI Commodity Carry Ex-Agriculture ETF ist bei insgesamt fünf Online-Brokern kostenlos sparplanfähig.

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