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Bericht vom „FundForum International“ aus Berlin Über Kunden, die lieber Maschinen als Finanzberatern vertrauen

Mike Judith ist Head of Asset Management und Executive Director des norwegischen Geldinstituts DNB
Mike Judith ist Head of Asset Management und Executive Director des norwegischen Geldinstituts DNB
Mindset statt Jetset

Dass in der Bundeshauptstadt alltäglich Entscheidungsträger von Rang zusammenfinden, um bedeutende Geschäftsabschlüsse zu tätigen, mag wohl niemand bezweifeln. Trotzdem mag die Ankunft des internationalen Asset-Management-Jetsets in Berlin auf den ersten Blick überraschen: So sehr die deutsche Kongress- und Messemetropole neben Politik und Kultur auch einigen Wirtschaftszweigen ein Zuhause bietet, so selten ist sie auf den Agenden der privaten Finanzwirtschaft zu finden.

Zugleich hat sich die Stadt zu einem der bedeutendsten europäischen Zentren der innovativen Gründerszene entwickelt. Und so erscheint es in der heranbrechenden Ära der Fintechs schon fast logisch, dass das „FundForum International“ seine Zelte neuerdings in dieser innovativen deutschen Millionenmetropole aufgeschlagen hat.

Dass Berlin den Compliance-Abteilungen ebenso besser gefällt als Monaco dürfte bei der Wahl des Veranstaltungsortes ebenso eine Rolle gespielt haben. Schließlich handelt es sich bei der Regulierung um den zweiten maßgeblichen Trend neben der Technologisierung.

Das Verlassen der Komfortzone

Zwar jagt beim „FundForum“ noch immer ein „Investor VIP Exclusive Programme“ das nächste und konkurrieren die gesponserten Mittagessen sowie feinen Dinner miteinander. Doch ist gemeinhin spürbar, dass die Asset Management-Industrie die Komfortzone, für die Monaco sinnbildhaft stehen mochte, längst verlassen hat.

Überschriften wie „Digital Disruption“, „Regulation“ und die hieraus resultierende „Industry Consolidation“ bestimmen die diesjährigen Powerpoint-Präsentationen – und klingen dabei eher nach Bedrohung als nach Chance.

Diese Herausforderungen bestimmen jedoch die Diskussionen der mehr als 1.300 teilnehmenden Branchenmanager und Meinungsführer wie Mohamed El-Erian, der neben der digitalen auch die politische Disruption als Einflussfaktor verstanden wissen will und an das herannahende Ende der Phase des langsamen, aber stetigen globalen Wachstums glaubt. Den Chief Economic Adviser der Allianz, der auch Mitglied des Global Development Councils von US-Präsident Obamas ist, kann man in Berlin bei einem Croissant zum morgendlichen Gedankenaustausch treffen.

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