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Euro-Zinsen Dax bricht um 400 Zähler nach EZB-Entscheid ein

Die Europabörsen sind nach dem EZB-Zinsentscheid klar ins Minus gefallen. Die Europäische Zentralbank hat am Donnerstag den Hauptrefinanzierungssatz unverändert gelassen und den Einlagensatz um 10 Basispunkte auf minus 0,3 Prozent gesenkt.

"Der Markt hatte ein sehr lockeres Szenario vorweggenommen. Es kam aber keine Senkung des Leitzinses, es gab bloß eine Senkung des Einlagensatzes. Es wurden auch keine konkreten Zahlen zum monatlichen QE-Ankaufvolumen in Euro genannt. Das hat alle enttäuscht", sagte Michael Block, leitender Aktienstratege bei Rhino Trading Partners in New York.

Der Euro schnellte darauf gegenüber den wichtigsten Währungen nach oben. Ein steigender Außenwert des Euros ist tendenziell belastend für Exporteure aus dem Euroraum.

Nach Kursgewinnen auf breiter Front in der ersten Tageshälfte waren im breiten Stoxx 600 Index bei Handelsschluss alle Sektoren ins Minus.

Die Aktien von National Bank of Greece sackten an der Börse Athen um über 30 Prozent ab, nachdem die EZB die ELA-Obergrenze für griechische Banken nach der Rekapitalisierung von 85,7 Milliarden Euro auf 77,9 Milliarden Euro senkte.

Der europäische Leitindex Stoxx Europe 50 gab 3,6 Prozent nach auf 3161,18 Punkte. Der marktbreite Stoxx 600 verlor 3,1 Prozent auf 372,11 Zähler. Für den Euroraum-Index EuroStoxx50 ging es 3,6 Prozent abwärts auf 3343 Punkte.

Der Frankfurter Dax sank 3,6 Prozent auf 10.789,24 Punkte und fiel damit unter den gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Handelstage. Alle 30 Dax-Werte gingen mit Verlusten aus dem Handel. Daimler-Aktien verloren 5,3 Prozent. Deutsche-Telekom-Aktien waren 4,7 Prozent leichter.

Die Telekom teilte mit, den Zahlungsdienst Click and Buy zum 1. Mai 2016 einzustellen. Einer Sprecherin zufolge habe sich der Dienst nicht den Erwartungen entsprechend entwickelt. Titel von Bayer und BASF sackten um jeweils über vier Prozent ab. Bayer hat einen Umsatzanteil von rund 24,7 Prozent in den USA, BASF von etwa 18,6 Prozent, zeigen Bloomberg-Daten.

Schweiz, Österreich und Luxemburg

Der SMI in Zürich tendierte ebenfalls schwächer und verlor 1,8 Prozent auf 8852,14 Punkte. Alle 20 SMI-Werte waren unter Druck. Lafarge-Holcim-Aktien verloren 2,7 Prozent. Zurich Insurance Group gaben 2,4 Prozent ab, der vierte Tag mit Verlusten in Folge. Einem Pressebericht zufolge will der Versicherer 1.800 Stellen abbauen. Gegen den Trend waren Aktien von DKSH Holding den dritten Tag in Folge gesucht und verbesserten sich um 2,1 Prozent.

In Luxemburg schloss der LuxX 0,4 Prozent schwächer bei 1448,81 Zählern. Arcelor Mittal verloren drei Prozent.

An der Wiener Börse waren Vienna Insurance Group mit drei Prozent größter Verlierer. An der Spitze des Unternehmens kommt es zum Jahresende zu einem Wechsel. Aktien dvon Zykliker Andritz und RHI verloren beide um mehr als zwei Prozent.

USA

Die US-Indizes erholten sich etwas von Anfangsverlusten. Bei Handelsende in Europa war der Dow Jones Industrial Average 0,1 Prozent leichter bei 17719 Punkten. Bei 2076 Zählern war der Standard & Poor’s 500 Index 0,2 Prozent niedriger. US- Notenbankchefin Janet Yellen hatte bei ihrer Anhörung vor dem US-Kongress einen vorsichtig optimistischen Ausblick gegeben. Zykliker wie 3M Co und General Electric Co. kamen 0,8 Prozent und 0,7 Prozent voran. 3M kündigte Investitionen im Werk Kamen in Nordrhein-Westfalen im Umfang von rund 70 Millionen Euro an.

Starbucks waren den fünften Tag in Folge unter Druck und gaben 1,3 Prozent ab. Die Kaffeehauskette musste Anfang der Woche Sandwiches aus ihren Läden an der US-Westküste wegen des Befalls mit E.coli-Bakterien entfernen. Chesapeake Energy verloren knapp zehn Prozent. Der Öl- und Gasproduzent bot Anleihegläubigern eine Umschuldung nachrangiger Anleihen an. Titel des Chipherstellers Avago Technologies kletterten um über zehn Prozent, nach Q4-Zahlen über den Erwartungen.

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