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Fidelity-Studie: Berater sollten verständlicher und neutraler agieren

Quelle: Fotolia
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Das zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Sofres im Auftrag von Fidelity International in elf europäischen Ländern. Dabei wurden insgesamt 9.000 Sparer befragt, davon rund 1.000 Deutsche.

Etwa jeder zweite Deutsche gibt an, beim letzten Kauf eines Finanzprodukts vor allem auf seinen Berater gehört zu haben. Nur in Italien, Dänemark und Frankreich hat Beratung einen noch höheren Stellenwert.

Ihr Wissen über die Finanzfragen schätzen die meisten Bundesbürger hingegen als gering ein: 56 Prozent der Befragten gaben an, sich nicht besonders gut in Sachen Geldanlage auszukennen. Nur in Finnland und Spanien ist dieser Anteil höher.

Jeder Zweite bemängelt den Fachjargon

Dem Informationsmaterial, das Privatanleger über Finanzprodukte und Anlagestrategie informieren soll, fehle es an Verständlichkeit, finden die meisten Deutschen. Von denjenigen, die sich nicht ausreichend informiert fühlen, klagt jeder Zweite über Finanzjargon in Prospekten und im Kleingedruckten.
Ein Drittel der Bundesbürger bewertet die Informationen, die sie vor der letzten Investmentscheidung erhalten haben, als unzureichend. Die Komplexität des Produkts hinterlässt dagegen nur bei jedem Siebten das Gefühl, nicht gut informiert zu sein.

Ausführliche Beratung und maßgeschneiderte Produkte sind gefragt

Vier von fünf Deutschen wünschen sich, dass der Berater sich Zeit nimmt, um ihre persönliche Situation zu verstehen. 69 Prozent sind der Meinung, dass der Berater fortlaufend prüfen sollte, ob das Produkt noch zum Anleger passt.

Aus Anlegersicht entscheidend für mehr Transparenz und Vertrauen ist auch die Offenlegung der Gebühren. Rund neun von zehn Deutschen finden vollständige Gebührenangaben wichtig oder essenziell. Doch nur 67 Prozent von ihnen meinen, dies sei derzeit der Fall. 10 Prozent glauben sogar, dass sie gar keine Gebühren zahlen.

Offene Architektur wird zum Qualitätskriterium

„In Zukunft werden sich gute Berater verstärkt dadurch auszeichnen, dass sie eine auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Produktpalette bieten“, erklären die Forscher. Zwar wissen 87 Prozent der Deutschen, dass einige Berater auf das gesamte Angebot auf dem Markt zurückgreifen, während andere überwiegend hauseigene Produkte anbieten. In der Praxis ist die Vielfalt aber noch nicht überall zu finden. So erklären zwei Drittel der Deutschen, dass beim letzten Kauf keine Finanzprodukte von Drittanbietern im Angebot waren.

Dabei steht neutrale Finanzberatung gerade bei den deutschen Anlegern hoch im Kurs. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) von ihnen wären bereit, für eine unabhängige Beratung ein Honorar zu zahlen. Damit kommt Deutschland auf Rang 3 nach Dänemark und Schweden, wo die Honorarberatung als etablierter gilt.
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