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Aktualisiert am 27.01.2020 - 17:22 Uhrin FondsLesedauer: 3 Minuten

Goldman Sachs AM macht ernst

Michael Grüner
Michael Grüner, Geschäftsführer von
Goldman Sachs AM in Deutschland

DAS INVESTMENT.com: Sie haben schon vor einem Jahr große Pläne für den deutschen Markt verkündet. Wie sieht es damit aus? Michael Grüner: Im vergangenen Jahr haben wir unser Vertriebs- und Marketingteam für Deutschland auf vier Mitarbeiter aufgestockt. Deren Fokus waren zum einen die Marktsondierung, zum anderen die Aufbereitung von Vertriebsmaterialien in deutscher Sprache. Wie die Branche insgesamt hat uns die Finanzkrise dann allerdings auch gebremst. In diesem Jahr stocken wir nun entgegen dem allgemeinen Trend unser Vertriebspersonal um vier weitere auf nunmehr acht Mitarbeiter auf. DAS INVESTMENT.com: Die dann was machen? Grüner: Sich intensiv um den Fondsabsatz in Deutschland kümmern - vor Ort bei unseren Vertriebspartnern. DAS INVESTMENT.com: Ein bisschen spät. Grüner: Der Zeitpunkt ist ideal. Bis zur Finanzkrise war es schwer für einen Fondsanbieter, neu in den Markt einzusteigen. Denn alles Herkömmliche hat ja funktioniert, seien es Aktien-, Rohstoff- oder andere Fonds. Das Interesse an neuen Fondskonzepten war bei den Banken, Sparkassen und Finanzvertrieben kaum vorhanden. DAS INVESTMENT.com: Jetzt schon? Grüner: Ja, die Vertriebe suchen neue Ansätze zum Fondsverkauf. Sie müssen und wollen das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und entsprechend einen Mehrwert liefern. Deshalb wollen sie, dass Fondsgesellschaften ihnen helfen, indem sie sie beim Thema Kundenberatung unterstützen. DAS INVESTMENT.com: Wen haben Sie da ins Auge gefasst? Grüner: Wir wenden uns zunächst an Universalbanken, Sparkassen und Volksbanken. Neben den Produkten liefern wir Schulungen für die Berater und Informationen über Märkte und Produkte und können so den Vertrieb qualitativ entsprechend voranbringen. Die eigentliche Beratung gewinnt so bei der Vermögensanlage wieder die Oberhand. DAS INVESTMENT.com: In einigen Banken existiert die Redewendung ‚Dumm verkauft gut’. Grüner: Diese Redewendung kenne ich nicht. Da muss ich klar widersprechen. Wer so zu denken wagt, muss zwangsläufig vor einem Scherbenhaufen in den Kundenbeziehungen stehen. Fakt ist, dass viele Anleger durch die Finanzkrise und den heftigen Marktverwerfungen verunsichert sind. Gleiches gilt für viele Berater. Kunden wollen gut beraten werden. Die Berater brauchen dafür so viele Informationen, Training und Tools wie möglich. Und die werden wir ihnen liefern. DAS INVESTMENT.com: Die Großbanken werden sicher nicht begeistert sein, dass ihnen jemand erzählt, wie es besser geht. Die haben doch eigene Abteilungen für so etwas. Grüner: Es geht dabei nicht darum, ob jemand etwas besser macht. Es geht darum, dass man die Kräfte bündelt, um gemeinsam die Kundenerwartungen besser zu erfüllen. Im Gegenteil, viele große Finanzvertriebe fordern zu Recht diese Zusatzleistungen von potenten Partnern ein. Wir haben bereits positive Reaktionen vom Markt erhalten. Zusammen geht es schlicht schneller. DAS INVESTMENT.com: Zuerst die Banken also. Wann kommen die freien Berater? Grüner: Die nicht zentral organisierten Berater werden wir mit diesem Konzept schwer erreichen. Privatbanken, größere Vermögensverwalter und Berater-Pools wollen wir dagegen ebenfalls als Partner gewinnen. Sie kommen zeitlich gesehen gleich nach den Banken, Sparkassen und Volksbanken dran. DAS INVESTMENT.com: Geben Sie mir zum Abschluss bitte ein verbindliches Ziel aus? Grüner: Wir wollen in fünf Jahren zu den Top-Fünf der ausländischen Asset Manager gehören, gemessen am verwalteten Vermögen in Publikumsfonds.

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